Der ideale BMI
Body-Maß-Index. Falls Sie Ihren eigenen gerade nicht kennen … sollten Sie nicht weiterlesen.
Soeben mich anrührende Diskussion im Forum: Eine junge Dame, Größe 1,65 m, hatte ihr Körpergewicht verringert von 55 kg auf 48 kg, durch 2x täglich Sport. Und fühle sich energiegeladen, pudelwohl und strebe ein Abitur von 1,0 an. Die Geschichte fand ich recht an- und aufregend.
Andere auch. Denn bei 48 kg sei der BMI ja nur 17,65. Das sei doch wohl eher krankhaft. Durchaus schlanke Kommentatorinnen konnten den BMI nicht „mitempfinden“.
Im Laufe eines etwas längeren Lebens habe ich langsam, langsam gelernt, zuzuhören. Gelten zu lassen. Und wenn ein angeblich untergewichtiges Menschlein mir etwas von „energiegeladen und geistig wach“ erzählt, hör ich zumindest zu.
Tja. Was ist der richtige BMI? Schlussendlich gibt es den nicht. Es gibt nur Sie. Wenn Sie sich wohlfühlen und glücklich sind, so wie die junge Dame, haben Sie recht. Da hat Ihnen auch kein Doktor hineinzureden, noch nicht einmal der Dr. Strunz.
Aber wir können über den BMI ja nochmal kurz nachdenken. Ist zwar – wie so fast alle Gedanken – längst wiedergegeben in den News… aber da müsste man ja forschen, nachlesen, zurücklesen. Ich darf erinnern:
- Laut WHO gilt gesund ein BMI von 18,5 – 25
- Laut sieben Studien mit 4 Millionen Teilnehmern wissen wir: am längsten lebt es sich zwischen BMI 20 – 24.
- Hier also BMI also 17,52. Eindeutig untergewichtig. Krank? Stirbt sie früher? Tja:
- Der fitteste, weltbeste Kletterer (2013) hat einen BMI von 17,52. Ist also noch untergewichtiger. Dummerweise weltbest … was den Körper angeht.
Immer wieder die gleiche Schlussfolgerung: Sie können sich vergleichen mit dem Durchschnitt der Weltbevölkerung. Mit der Masse Mensch. Welche die Besten und die Schlechtesten umfasst. Oder aber … sich vergleichen mit den etwas Gesünderen, etwas Fitteren, meinetwegen auch den geistig Helleren… Und dann wird´s… schwierig, das Leben. Glauben Sie mir.
Grundsätzliche Erwägung: sollte das Leben möglichst bequem, weich, damit auch träge sein, oder … anstrengend, härter und damit lebendiger? Die Frage ist durchaus ernst gemeint. Spiegelt sich ja wider in den zwei diametralen Gesellschaftsentwürfen.
Was immer wieder vergessen wird: Damit ich weich und angenehm leben kann, muss ein anderer … schuften und leiden.
News dazu:
„Magersucht“ vom 02.06.2015
„Körpergefühl“ vom 12.07.2013