Der neue Mensch – Teil IV von VI
Erschaffen Sie sich selbst neu! Dieses Motto finden Sie ja heute an jeder Straßenecke. Das nennt sich Fitnessstudio. Da fangen die Körper an, ihren Körper zu modellieren, ihn um-zuschaffen. Löblich. Hervorragend. Nur, nur, nur in der Regel vergessen die halt die Platte. Das da oben. Ich hab im Studio noch nie ein Gerät gefunden, wo man die Platte beübt. Und ich hab in jede Ecke geguckt.
Es sind drei Worte. BEWEGUNG, liebe Leser, ist eine hohe Kunst. Das ist ein wesentlicher Satz. Bewegung ist eine hohe Kunst. Ich bekomme vor dem Wort Bewegung mehr und mehr Respekt mit jedem Tag, den ich jünger werde.
Bewegung? Banal, habe ich früher geglaubt. Das tue ich doch gerade, oder? Da spiele ich eben mal Tennis, das wäre Bewegung. Heute weiß ich: Bewegung, die uns nach oben führt, die uns schweben, fliegen lässt, die uns zum Adler werden lässt, ist etwas völlig anderes. Das müssen Sie erst (wieder) lernen. Und Sie können das lernen.
ERNÄHRUNG – naja, da haben Sie Bilder, die gleichen wie ich. Sie gehen in ein Zwei-Sterne-Restaurant, lassen sich 8 Gänge servieren und versuchen dann, vorsichtig, aufzustehen. Klappt nicht. Da müssen Sie erst mal Ihren Gürtel weiter machen und „börg“ – aufstoßen. „Das war heute wieder gut“. Ja, ja, diese Bilder von der Ernährung, die haben wir eben. Ganz falsch.
Ernährung lernt man viel eher dann, wenn man einmal einen Sportkanal im Fernsehen einschaltet und beobachtete, wie 100 m Läufer, wie 400 m Läufer, wie 1000 m Läufer an ihren Arbeitsplatz gehen. Gucken Sie mal hin. Wissen Sie wie die gehen? Die hüpfen so. Die hüpfen immer so komisch. Die sind so hüpferig. Sehen Sie: Das ist Ernährung. Das ist richtige Ernährung. Die kennt kaum jemand. Zwei der besten Köche dieser Welt, einer in Südfrankreich, einer in Nordspanien, die wissen das. Die haben Gerichte komponiert, Kochbücher geschrieben, genau darüber, wie man vom Tische aufsteht, innerlich hüpfend, leicht, beschwingt.
Stellen Sie sich nur einmal vor, die gesamte Belegschaft von VW oder Mercedes käme Montag früh hüpfend zur Arbeit. Leicht und beschwingt. Wissen Sie was? Da gäbe es keine Tarifkonflikte mehr. Die Leute würden sich angucken und... verstehen. Das Wort heißt Empathie. Man lächelt sich an. Hüpfend.
Und DENKEN. Ein weites Feld, habe ich immer gedacht, unübersichtlich. Das gibt es so viel. Ach, stimmt gar nicht. Ich habe in meiner Bibliothek einmal nachgemessen: 7 Meter und 26 Zentimeter über das Denken. Das wird Ihnen ganz ähnlich gehen. Man sammelt ja so alles, über Esoterik, Autosuggestion, über positives Denken, Meditation und was es so alles gibt. Darf ich Ihnen diese 7 Meter und 26 Zentimeter einmal zusammenfassen? Das geht ganz einfach:
Sie haben alle hinter dem Ohr einen kleinen schwarzen Knopf. Und wenn Sie diesen kleinen schwarzen Knopf drücken – klick – strömt die Kraft des Windes durch Ihr Leben und Sie müssen nichts mehr tun. Buchstäblich. Wie beim Adler: Der breitet die Flügel aus und die Kraft des Windes trägt ihn. Noch einmal ganz wichtig: Das ist ein Faktum. Kein Wunschtraum. Und genau so funktioniert das beim Menschen. Frage ich mich: Weshalb wissen das so wenige?
Dieser kleine Knopf hinter dem Ohr – klick – ist das zentrale Geheimnis jeder Religion.
Auf diesen Satz bin ich stolz. Wer weiß das noch? Da können Sie nach Borneo gehen und die Eingebornen befragen, da können Sie das Christentum nehmen, völlig gleichgültig: Jede Religion auf diesem Globus beruht auf diesem kleinen schwarzen Knopf hinterm Ohr – klick – und die Kraft des Windes... Sie werden es wieder erkennen.
Hinter diesen drei Worten steckt natürlich noch viel, viel mehr. Dahinter steckt auch mein Hobby. Mein Hobby ist die ewige Jungend.
Wissen Sie, nicht das ewige Leben. Das ist ein bisschen lächerlich. Kein Mensch möchte tausend Jahre alt werden, um dann 950 Jahre im Rollstuhl herumgekarrt zu werden. Nein, das will niemand. Aber sie alle und auch ich haben den gleichen Wunsch. So lange wir leben, und es ist dabei völlig gleichgültig ob 80 oder 100 Jahre, solange wir leben, wollen wir fit sein, dynamisch sein, im Hirn funktionieren, uns noch freuen können, unser Geld ausgeben können und solche Sachen. Wie das Luis Trenker einmal so unnachahmlich ausgedrückt hat: Mit 90, hat er gesagt, will ich mir meine Schuhe noch selbst zubinden können. Recht hat er.