Die Chinesen, die Chinesen…
...werden mir immer unheimlicher. Sie haben ja mitbekommen, dass das Buch „Laufend gesund“ ins Chinesische übersetzt wurde. Und dort jetzt verkauft wird wie das sprichwörtlich geschnittene Brot. Heißt übersetzt: Fürs Laufen, für das meditative Laufen, für das Geheimnis der Stressresistenz interessieren sie sich, die Herren und Damen dort drüben.
Ist das nicht spannend?
Es kommt ja noch viel schlimmer: In Zhunan gibt es ein National Health Research Institute. Dort sitzt ein Professor Wen. Der uns deutschen Ärzten etwas recht deftig ins Gebetbuch schreibt. Ich zitiere:
„Wir Ärzte sollen praktizieren, was wir predigen, und selbst wenigstens 15 Minuten am Tag Sport treiben. Wir müssen keine Athleten sein, aber Bewegung sollte ein Teil unseres Tagesablaufs sein.“
Oh! Habe ich das von der deutschen Ärztekammer gehört? Meines Wissens noch nicht. Das klingt ja richtig… grob. Wir Ärzte „sollten praktizieren, was wir predigen…!“ Vielleicht sogar gesund leben? Demonstrativ schlank, fit, glücklich, energiegeladen?
Belassen wir’s lieber beim Konjunktiv. Dann dürfen auch wir Ärzte weiterhin Stents und künstliche Hüftgelenke tragen.
Wie Professor Wen darauf kommt? Der hat eine neue Studie aus Iowa (USA) gelesen. Ergebnis: Menschen, die regelmäßig laufen, haben ein 45 % geringeres Risiko, an Herzinfarkt/Schlaganfall zu sterben, als Menschen, die nie joggten.
Nicht besonders aufregend. Glauben Sie. Aber wissen Sie: 45 %! Wenn Sie bedenken, dass knapp die Hälfte der Deutschen genau an diesen Krankheiten stirbt, sind das ja fast… 20 Millionen Deutsche, die sich diese Art Tod schenken können. Auch ich lese von bedauernswerten Schlaganfallpatienten soeben in der Bild, seit Monaten in der Zeit. Überflüssig.
Der Witz der Studie war, dass schon 10 Minuten täglich das Sterberisiko deutlich senkte. Dass sogar „schon 5 – 10 Minuten täglich einen größeren Effekt“ haben als viele andere Zeit raubende Tätigkeiten wie walken, Spazieren gehen usw.
Das Leben wird immer leichter. Für Sie. Nur nicht für uns Ärzte.