Damit hinterher keiner mit Ausreden kommt. Damit nicht, wie üblich in der Politik, hinterher wieder gesagt wird: „Das haben wir doch schon immer gesagt“. Damit Ausreden von vorneherein der Boden entzogen wird, zitiere ich heute einmal. Den Stand des offiziellen Wissens zum Thema

Zucker und Kohlenhydrate.

Wunderschön herausgearbeitet im „Forum Ernährung“ in Wien Februar 2013. Veröffentlicht in  derStandard.at zum 15.02.2013. Dort wird ein für alle Mal, seit 60 Jahren gültig, unwidersprochen die offizielle Lehrmeinung abgedruckt: Ich zitiere:

„Hängen Kohlenhydrat- bzw. Zuckerkonsum mit der Entstehung chronischer Erkrankungen zusammen oder nicht?

Dieser Frage gingen die Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in einer Leitlinie Kohlenhydrate nach. Darin wird die Datenlage nach anerkannten Evidenzgraden – also nach der wissenschaftlichen Beweislage – zusammengefasst und interpretiert.

Das Ergebnis? „DER KOHLENHYDRATANTEIL IN DER ERNÄHRUNG – UND DAZU ZÄHLEN AUCH ZUCKER – ZEIGT KEINEN ZUSAMMENHANG MIT DER ENTSTEHUNG VON DIABETES MELLITUS TYP II.“

Das ist eindeutig und klar. Diabetes hat nichts mit Zucker oder Kohlenhydraten zu tun. Das ist die offizielle, auch vor Gericht gültige Meinung der DGE. Und weiter geht’s.

„Zucker macht nicht zuckerkrank“, widerspricht Heiner Boeing, Epidemiologe am Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) einer weiteren verbreiteten Meinung. „Das einzige, was wir anhand der vorhandenen Daten feststellen konnten, ist ein gewisser Zusammenhang zwischen dem erhöhten Konsum zuckergesüßter Getränke mit Adipositas. Und das auch nur bei Erwachsenen  mit einer wahrscheinlichen Evidenz. Bei Kindern wird dieser Zusammenhang lediglich als möglich eingestuft“.

Die zunehmend fetten Kinder in Deutschland haben also nichts mit Cola zu tun. Nichts mit dem süßen Gebäck aus der Backstube. Nichts mit den Nudeln, mit der Schokolade. Die werden einfach so dick. Wahrscheinlich ist die Luft in Deutschland schwerer als in anderen Ländern.

Weil ich auf diesen Punkt in den letzten Jahren immer herumgeritten bin, ist mir diese Veröffentlichung im Standard sehr angenehm. Hier können wir heute, 2015, ein für alle Mal den offiziellen Stand der Lehrmeinung festhalten.

Für mich das schlimmste Verbrechen an der Deutschen Bevölkerung. Hier geht’s um die Gesundheit. Hier geht´s um das Metabolische Syndrom, um den Diabetes, um Erblindung, um Dialyse, um 1000 abgehackte Beine täglich. Wird einfach so – mit einem Lächeln, überlegen: Wir haben den wissenschaftlichen Beweis – abgetan. Dieser doch für jeden normalen Menschen sofort erkennbare Zusammenhang.

Einem Physiker das schlimmste: Jeder dieser Herren von der DGE könnte ja mal eine Woche ein Experiment mit sich selbst machen. Dann wüsste er Bescheid. Wie das soeben dieser Filmemacher demonstriert hat, der – bei ausdrücklich gleicher Kalorienzahl täglich – 40 Teelöffel versteckten Zucker verzehrte. Und schlagartig fett wurde.

PS: Wissen Sie, wie man sich so verrennen kann? Die DGE? Indem man einfach nur Schrottstudien auswertet. Da werden zum Beispiel 40% KH mit 50% KH verglichen und – siehe da – die 10% mehr machen gar nichts aus. Na also!