Schreibt mir (am 26.07.2024) ein junger Mann (58 J.) über seine kaputte, operierte Hüfte ein Brieflein von grundsätzlicher Bedeutung: “Kann/sollte ich nach Hüftoperation Sport treiben? Extremsport?”


Unser Idol Boris Becker würde jetzt traurig den Kopf schütteln. Beide Hüften operiert und die Knie. Irgendwann wirds zu viel ....


Also los: Diagnose Hüftdysplasie. Schmerzen. Konservative Behandlung fünf Jahre lang, aber leider war der Knorpel schon weg. Inzwischen zum Glück durch ketogene Ernährung fast schmerzfrei.


Dann Entscheidung zur Operation (TEP), also künstliches Hüftgelenk. Der Professor “meinte auf meine Anfrage, auf einen Triathlon hin zu trainieren, ich solle das auf jeden Fall lassen.” Klassische Antwort. Immer richtig. Da kann nichts passieren. Vom medizinischen Standpunkt.


Und vom menschlichen Standpunkt? Sich mal in das Gegenüber hineindenken? Mal Wünsche und Träume des Mitmenschen ein bisschen ernster nehmen? Pustekuchen.


Der junge Mann war bei mir zur Blutanalyse. Vor drei Jahren hätte ich ihm (so lese ich soeben) geraten “Reduzieren Sie nochmals Ihren Fettanteil auf ca. 8 % und dann machen Sie einfach!”


Machen Sie einfach. Na, so einfach war das nicht. Da muss man sich das Gegenüber schon angucken. Die Wünsche und Träume schon ernst nehmen. Der hatte nämlich sehr wohl weiter Sport getrieben, wenn auch “nur Radfahren”, war muskulös. Sehr wohl ausdauertrainiert. Der wollte (positive Affirmation)! Also habe ich den Antwortschalter auf seine Frage, den Ja/Nein-Schalter, auf Ja gestellt. Im vollen Vertrauen (das meine ich ernst) auf die chirurgische Kunst heute.


Resultat? Schon 6 Monate später Halbdistanz (½ Ironman) und jetzt, 2024 in Klagenfurt die erste Langdistanz (Ironman-Distanz)


Bliebe, so schreibt er, ein Traum. Für später, wenn er etwas reifer sei (AK 60-64 J):


“Hawaii wäre auch noch so ein Traum, auch mit TEP (Hüftoperation).”


Macht Mut. Daher diese News. Aber Vorsicht: Patentrezept gibt es nicht. Hängt immer vom Einzelfall ab. Unbedingt nötig Muskulatur und der innere Drang, die innere Lebensfreude.


Diesen Newsbeitrag finden Sie auch auf www.drstrunz.de.