Die Pille
War mir als Arzt schon immer unheimlich. Das Unbehagen wuchs, als ich mich mit Sport und Sportlern beschäftigte. Mit der wichtigen Rolle von Hormonen vertrauter wurde und aus ganz privater, persönlicher Abscheu jeden meiner Leistungssportler vor der Hormonpatscherei gewarnt habe. Dringend.
Dabei schlucken 100 Millionen Frauen auf dieser Welt Hormone. Denken sich (meist) nichts dabei.
Ich hab Mädchen und Frauen beim Thema „Pille“ nie widersprochen. Weil ich natürlich um die erwünschte Wirkung dieser Stoffe weiß. Dummerweise lange Zeit viel zu wenig über die Nebenwirkungen. Nachdem im Leben am meisten überzeugt, was man selbst erlebt, zitiere ich solch eine junge Dame nach Einnahme der Pille:
- Einige Monate später wurde ein erhöhter Blutdruck festgestellt.
- Meine Kopfschmerzen und Migräneattacken wurden häufiger und heftiger.
- Ich fühlte mich oft ohne Grund deprimiert.
- Ich hatte plötzliche Ängste (Menschenmengen).
- Ich hatte öfter eine Blasenentzündung (jedes Mal Antibiotika).
Das Zitat geht weiter: „Wochen bis Monate nach Absetzen der Pille war all das plötzlich verschwunden und ich fühlte mich wie „befreit“, ich war wieder ich, ohne Ängste und (fast) ohne Migräne und mein Blutdruck war wieder normal. Blasenentzündungen gab es auch keine mehr.“
Das Besondere, das große Glück an dieser kleinen alltäglichen Geschichte kommt erst: Die Dame wurde Ärztin. Und hat soeben das erste verständliche, komplette, handliche, gut leserliche Büchlein über
DIE PILLE
geschrieben.
In meinen Augen und in meinen Händen eine kleine Sensation. Den ganzen Abend habe ich gelernt, gelernt, gelernt und Neues erfahren.
PS: Allein schon das unter der Pille abgesenkte Testosteron. Also Libidoverlust. Für mich wird hier „die Flamme des Lebens gelöscht“.
Dr. med. A. F. Scheuernstuhl „Pille; Spirale & Co“. ISBN 978-3-00-054774-4