Schickt mir soeben ein lieber Patient aus Freiburg. Der hat’s bei der OECD gefunden. Drei bemerkenswerte Sätzchen, die zum Glück unsere amerikanischen Freunde betreffen. Weit, weit weg. Wie gesagt: Zum Glück! Zitat:

„Move it! 38 Prozent der US-Amerikaner geben an, keine zehn Minuten in der Woche (!) zu Fuß zu gehen. Im Verhältnis zu 2005 ist das eine Verbesserung; damals liefen ganze 44 Prozent weniger als zehn Minuten /Woche.“

Das ist wirklich – erstaunlich. Überrascht sogar mich. Da gibt es also Wesen (Lebewesen?), die so etwa 85 Sekunden täglich auf den Beinen sind.

Fragt man sich: Wozu sind selbige dann da?

Sie kennen meinen Rat: Drehen Sie’s einfach um. Machen Sie aus etwas Scheußlichem etwas Schönes. Gar keine Kunst: Freuen Sie sich über sich selbst. Sie benutzen Ihre Beine ja täglich  mindestens… tja. Zwei Minuten? Fünf Minuten? Woran  man das erkennt?

An der Knie- oder Hüftarthrose. Sie wissen inzwischen, dass täglich (noch einmal: täglich!) 1000 neue Hüften oder Kniegelenke in Deutschland eingesetzt werden. Operiert werden. Jeden einzelnen Tag. Kann man lateinisch verbrämen mit „Inaktivitätsarthrose“, kann man englisch schön reden mit „use it or lose it“, kann man auch bayerisch deftig benennen: Der hockt halt bloß rum. Kriegt man diese US-Amerikaner zum Laufen? Natürlich nicht. Was also sollte man tun? Sehen Sie, das bewundere ich an Prof. Lustig: Der erfindet neue Begriffe, die sich im Gehirn der Menschen einnisten. Der sagt wörtlich: 

Zucker ist Gift.

Und das Wort Gift versteht jeder. Er hofft einfach, dass seine Mitmenschen abspecken und dann ein bisschen mit dem Laufen beginnen. 

Mein Weg wäre ein anderer. Positiv. Frohmedizin. Menschen wollen verführt werden. Ich schließlich auch. „No Carb wirkt wie eine Droge. Macht dich high.“ Das wäre so ein Weg. 

Oder so überzeugend und mitreißend kürzlich die Ärztin (News vom 05.05.14 drstrunz.de): „Seit 4 Jahren lebe ich No Carb und habe 93 Kilo abgenommen.“ So etwas überzeugt. 

Man muss den Menschen etwas Magisches, etwas Geheimnisvolles geben. No Carb in ein goldglänzendes Mäntelchen einhüllen. So wie unser bayerische Hauspostille Focus ja soeben als Titelstory völlig neu entdeckt die Meditation. Unerhört. Ganz neu. Aber eben – und das ist wirklich genial – mit der Überschrift

„Meditation – Das Geheimnis der Erfolgreichen“

Geheimnis. Erfolgreich. Schon will man’s auch lernen… Schreiben können die schon bei Focus.