Die Urmutter
aller wissenschaftlichen Studien fand auf einem englischen Kriegsschiff statt. Studienleiter war Dr. J. Lind, der Schiffsarzt. Er wollte klären, welches der damals propagierten Mittel wirklich gegen die Seefahrerkrankheit Skorbut hilft.
Also hat er zwölf an Skorbut erkrankte Patienten ausgewählt. Und jeweils zwei behandelt mit
"täglich einem Liter Apfelwein, andere mit 25 Tropfen verdünnter Schwefelsäure oder einigen Esslöffeln Essig, wieder andere mit einem großen Glas Seewasser, Gewürzpaste oder zwei Apfelsinen und eine Zitrone."
All dies probate Mittel gegen Skorbut, damals von den Ärzten empfohlen und verabreicht. Dass die Leute dennoch gestorben sind... nun ja. Medizin.
Ergebnis: Der Zustand der Apfelsinen-Zitronen-Esser verbesserte sich schon in wenigen Tagen dramatisch. Einen gewissen, geringen Effekt zeigte auch der Liter Apfelwein. Das war's.
Veröffentlicht wurde diese Studie unter dem Namen "Abhandlung über Skorbut" im Jahre 1753. War von Stund an also die tödliche Krankheit Skorbut besiegt?
Sie, liebe Leser, wissen es besser. Es passierte genau das Gleiche, wie es heute (Stichwort Diabetes Typ I und Vit D) immer noch passiert: Die Navy lehnte es ausdrücklich ab, Schiffe mit Vorräten an Südfrüchten auszustatten. Zu aufwendig, lautete das Urteil. Die Admiralität blieb noch lange bei Essig als Mittel der Wahl, der königliche Ärzteverband (wirklich) favorisierte weiterhin Schwefelsäure.
Erst 40, 50 Jahre später setzten sich Vitamin C-reiche Nahrungsmittel wie Sauerkraut und Citrusfrüchte durch.
40 Jahre wieder einmal umsonst gestorben. Trotz eindeutiger Erkenntnisse aus einer wissenschaftlichen Studie. Kommt Ihnen das bekannt vor? Wie sprach die NIH bereits 1969? Vitamin C (als Infusion) sei das kommende Chemotherapeutikum, das entscheidende Mittel gegen Krebs. Nun ja. Ist ja erst 43 Jahre her. Gut Ding braucht Weil.