Dopamin – die Spinne im Netz
Ihr Denken, Ihr Fühlen, Ihre Stimmung, Ihre Empfindsamkeit … also alles das, was SIE ausmacht, wird gesteuert, wird beeinflusst, abgeschwächt oder verstärkt durch Neurotransmitter. Durch Botenstoffe im Gehirn. Durch Moleküle.
Eine faszinierende Vorstellung. Lässt zwei Denkrichtungen zu:
- Könnte sein, dass dieses ominöse „ICH“ aus simplen, schlichten Molekülen besteht?
- Oder existiert Ihr „ICH“ davon unabhängig, wird allerdings gelenkt und geleitet von solchen Neurotransmittern?
Könnten Sie sich Ihr ganzes Leben damit beschäftigen. Das tun ja genügend Neurophysiologen. Sehen Sie: Wir, die Frohmedizin, sind weiter. Wir beschäftigen uns nicht mit abstrakten Molekülen, sondern mit dem MENSCHEN. Und dem Menschen ist es völlig wurscht, was solche Neurophysiologen dann herausfinden. Die wollen einfach nur
einigermaßen zufrieden
einigermaßen glücklich
einigermaßen gesund
vor-sich-hin leben.
Wenn auch Sie so denken, können wir, die Frohmedizin, Ihnen weiterhelfen. Ihnen helfen, Ihren Wunschtraum, so eben skizziert, wahr werden zu lassen. Einer der zentralen Begriffe, einer der wichtigsten Neurotransmitter, der Ihnen hier weiterhilft, nennt sich
DOPAMIN.
Dopamin ist für mich wie eine dicke, fette Spinne. Mitten in einem Netz. Und je nach dem, an welchem Faden die Spinne gerade zupft, bewegt sie … eine andere Stimmung, ein anderes Gefühl, einen anderen inneren Mechanismus. Auffällig dabei: durchweg positiv. Darf ich?
Dopamin beeinflusst unsere geistigen Leistungen sowie unsere Bereitschaft, uns anzustrengen. Erst durch Dopamin werden Eindrücke zu Anreizen, es vermittelt uns Motivation, und Dopamin ist der Stoff, mit dem unsere Synapsen lernen.
Wie das? Tief drinnen, im „Mittelhirn“ sitzen die Verursacher dieses ganzen Zirkus, nämlich die Dopaminneurone.
Diese Neurone produzieren Dopamin und schütten es an ihren Synapsen aus, wenn die aktiv werden. Dieses vergleichsweise kleine Dopaminsystem im Mittelhirn ist deswegen so mächtig, weil es im Gehirn weit verzweigt und gut vernetzt ist.
- Da gibt es Leitungsbahnen in den sog. präfrontalen Kortex
- andere Bereiche des Kortex
- in die Hippocampi
- in das Striatum
Nehmen wir an, Dopamin wird ins Striatum geleitet, dort freigesetzt. Dann wird unser „Lustknoten“ im Gehirn erregt. Es werden Opioide im Gehirn freigesetzt.
Gleich daneben, ein bisschen dorsal, immer noch im Striatum findet sich auch die zentrale Schaltstelle für motorisches Lernen. Mit mehr Dopamin also klappts besser, das Tennis spielen, Eis laufen, Golf spielen, you name it.
Und das war nur ein Spinnfaden. Vom Mittelhirn ins Striatum. Was passiert im präfrontalen Kortex?
Dort beeinflusst Dopamin das Arbeitsgedächtnis und die Aufmerksamkeitsleistung. Muss man nicht erläutern.
Das wird verstärkt durch die Dopaminwirkung im Hippocampus, unserem Langzeitgedächtnis.
Wir können uns also unter einer Dopamindusche besser konzentrieren und Informationen besser im Geiste verarbeiten und uns dann auch merken. Oben drauf gibt ´s ganz automatisch noch „ein gutes Gefühl“. Wir haben Spaß.
Und den wollen wir immer wieder haben. Heißt konkret: Wir lernen tatsächlich nur das und das besonders leicht, was sich auch wirklich lohnt. Denn – jetzt kommt ´s – dieses Dopaminsystem springt an, wenn uns etwas unerwartet Positives gelingt.
Soll ja vorkommen.
Erinnern Sie sich an Lehrer Lämpel? Wilhelm Busch? Der hat immer den knochigen Zeigefinger erhoben. Genauso komme ich mir soeben vor, wenn ich Sie daran erinnere, dass
Dopamin eine Aminosäure ist. Entsteht aus Phenylalanin. Essentiell.
Kennen Sie Ihren Phenylalanin-Spiegel? Ja? Nein? Wie hoch soll der sein? Tja. Meiner liegt zwischen 110 und 120 µm/l. Finden Sie auf Seite 177 in
Quelle: „Sport macht schlau“ von Frieder Beck, S. 172