Ehe-Therapie und Magnesium
Heute wird´s wichtig. Wesentlich. Gerne würde ich Ihnen eine zentrale Einsicht vermitteln. Angestoßen durch den kurzen Satz einer Patientin:
- „Bevor man einen Ehe-Therapeuten aufsuchen will,
sollte man erstmal Magnesium „hochfahren“.
Magnesium. Das Salz der inneren Ruhe. Sie könne das bestätigen. Sie sei „viel gelassener geworden“. Sie verstehen selbstverständlich alle den Kontext: Probleme in der Ehe. Einzig denkbare Lösung: Die Scheidung. Glaubte sie. Glauben Millionen Deutsche. Und wissen nicht.
Wissen nicht, was eine chinesische Frau Doktor der Pharmazie weiß. Ich zitiere sinngemäß:
- „Sie verstehen offenbar nicht, dass Moleküle die Zukunft sind, eine Zukunft, die längst da ist. Nur wenige Fachleute, nämlich Pharmazeuten, haben realisiert, dass sie „die Welt übernehmen“ könnten.
- Frage: Glauben Sie nicht, dass Öl, die ökonomische Krise, Umweltprobleme, Kriege, Sorge um Trinkwasser oder der radikale Islam Ihre Aufmerksamkeit, Ihr Gehirn mehr „steuern“ als Moleküle?
- Kluge Antwort darauf: Diese Moleküle sind die einzige Möglichkeit, mit den genannten schlimmen Dingen, den Kriegen, dem radikalem Islam überhaupt umzugehen, Krisen überhaupt durchzuhalten. Das ist der entscheidende Punkt.
Im weiteren Text wird dann behauptet, dass über 50% von uns Westlern von Drogen abhängen, die den Geist beeinflussen. Na, das nenn ich doch mal eine positive Meinung.
50%? Sie und ich wissen, dass das wohl eher 90% heißen sollte. Warum wohl, so lese ich, öffnet die Bar im Bundestagsgebäude früh 10.00 Uhr?
Fazit dieser Pharmazeutin: Am Ende des Tages zählen eben nur Neurotransmitter wie Dopamin und das Gleichgewicht, besser gesagt Ungleichgewicht Ihrer Blutwerte.
Zitat-Ende. Spricht mir aus der Seele. Sehen Sie… das wusste die Dame, die Ihnen Magnesium statt eines Ehe-Therapeuten empfahl. Was die Medizin heute noch nicht weiß, was die Molekularmedizin entdeckt hat, ist die Tatsache, dass wir eben nicht
- starke Drogen
- Rauschgift
- Zigaretten
- Alkohol
benötigen, um mit diesem Leben irgendwie zurechtzukommen, sondern dass das auch mit „sanften“ Molekülen funktioniert. Mit Magnesium. Mit Tryptophan. Mit Tyrosin. Mit Omega 3. Mit Vitamin D.
Wäre ich Sie, liebe Leserin, lieber Leser, würde ich jetzt kribbelig. Würde ich aufspringen. Würde ich mich um die genannten Substanzen kümmern. Kümmern heißt: Messen. Nachgucken, ob man hier etwas entscheidend verbessern kann.
Um so die tägliche Bild-Zeitung, den wöchentlichen Spiegel mit gebotenem Abstand souverän zu …belächeln.
Quelle: John Burdett „The Godfather of Kathmandu”. Burdett gehört zu den Lesenswerten.