Eigenverantwortung
Der zentrale Begriff im Lebensverständnis unserer Vorfahren. Der Steinzeitmenschen. Die nicht nur um ihr eigenes Leben, ihr eigenes Wohlergehen, die tägliche Nahrung kämpfen mussten, sondern dies auch auf den Familienzusammenhalt übertragen hatten. Wohl verstanden: Übersichtlich. In kleinem Kreis. Auf die Familie.
So haben fränkische Steinzeitmenschen höchst selten beim Brunnenbohren in Afghanistan ausgeholfen.
Nimmt man dem Menschen die Eigenverantwortung, nimmt man ihm seine Würde. Eine wesentliche Einsicht. Die unseren (unseren!) Sozialstaat ad absurdum führt. Der ja von einer völlig richtigen, begrüßungswerten Idee ausgeht: Hilf dem Schwachen. Zentraler Punkt der Lehre dieses Herren damals vor 2000 Jahren. Nur: Die Schwachen, so hat mir mein Chef, Prof. Demling einmal erklärt, das sind etwa 10 Prozent. Für die sollten wir da sein. Uns kümmern. Für sie mitsorgen. Wir 90 Prozent Starken.
Genauso hat Bismarck auch die gesetzliche Krankenkasse eingeführt. Für die 10 Prozent Schwachen. Eine höchst christliche Idee. Tja. Und was ist daraus geworden: Aus den 10 Prozent wurden 90 Prozent. In der gesetzlichen Krankenversicherung.
Aus den 10 Prozent wurden 90 Prozent. Bei der Steuerfinanzierung dieses Staates (Bitte rechnen Sie nach). Und so hat man der Masse der Menschen ihre Würde genommen.
Weshalb? Einfach: Lesen Sie nach Ciceros Reden gegen Catilina. Schon damals haben kluge Leute überlegt, wie sie ihr persönliches Ego, ihr persönliches Machtstreben möglichst einfach befriedigen können: Indem sie der Masse Wohltaten versprechen und dann gewählt werden. Catilina. Hat schon Cicero aufgeregt.
Weshalb ich darüber plaudere?
Weil ich soeben erfahre, dass laut einer Aufstellung der amerikanischen Investmentbank JP Morgan, die durchschnittliche globale Umsatzrendite für Frühstücksflocken, Snacks und Kekse 18, 4 Prozent und für Süßwaren 15 Prozent sei. Während sie für Obst und Gemüse bei 4,6 Prozent liegt.
Gewusst? Verstanden? Keine Chance! Am Übergewicht Ihrer Kinder, am Pisa Ergebnis, an den ADHS-Kranken sind Sie mit Ihrem Geldbeutel schuld, liebe Eltern. Sie steuern das Leben Ihres Kindes.
Wenn man einmal verstanden hat, dass eine einzige süße, falsche Mahlzeit bereits dramatische Auswirkungen auf das Gehirn, auf Entzündungsstoffe, auf die Gelenke, auf die Adern Ihrer Kinder hat… Eine einzige Mahlzeit! Dann sollte man doch irgendwann erschrecken. Und vielleicht doch den geläuterten Ratschlägen von Frau Druckerman folgen: Gemüse.
Überall im Haus sollte Gemüse herumliegen und erreichbar sein. Sollte als erstes auf den Tisch kommen. Denn auch ich habe gelernt: jedes Kind lässt sich lenken. Ein Kind vertraut. Wenn Sie es aber mit Zucker überschütten (siehe Umsatzrendite), machen Sie Ihr Kind süchtig. In Wahrheit enttäuschen Sie das Vertrauen. Nehmen dem Kind seine Würde. Machen es abhängig.
So wie viele Hartz IV Empfänger abhängig werden. Dürfen Sie nicht diesen Menschen anrechnen. Sondern sich selbst. Eigenverantwortung.