"...und den Einbruch am Ende eines Wettkampfes kenne ich seither nicht mehr“. Lese ich soeben im Internet von Arne Kirschbaum. Offenbar Ironman. Sein Rezept? Der trainierte Fettstoffwechsel.

Konnten Sie – ich weiß, ich weiß, da waren Sie noch gar nicht auf der Welt – Dezember 1989 in einer Sportzeitschrift nachlesen: Fortschritte in der Trainingslehre kommen nur noch (nur noch!) aus dem Fettstoffwechseltraining und dem mentalen Training. Kommentiert damals von einem Zahnarzt, immerhin dem Präsidenten der Triathlon Union: Was der Strunz da meint (nämlich No Carb beim Training) versteh ich, halte es aber leider nicht durch.

Perfekter Kommentar. Ich bin damals tatsächlich verstummt, habe kaum mehr darüber gesprochen. Denn: In Deutschland war Training ohne Kohlenhydrate einfach unmöglich.

Nun ja. Unbescheidene Anmerkung: Die Methode hat mich zweimal einen Ironman gewinnen lassen. In der Altersklasse, natürlich. Aber immerhin. Ja, will das denn sonst keiner? Wollen die alle immer nur mitlaufen? Wollen die nicht dazulernen?

Dazugelernt hat, wie gesagt, Kirschbaum. Und weil er das so schön beschreibt, schreibe ich es einfach ab:

"Ein hochgradig effizienter Fettstoffwechsel – das ist für mich im Ausdauersport der Punkt, an dem die meisten Athleten scheitern. Und für mich daher der Schlüsselfaktor zur Steigerung der eigenen Leistung. „Ab Kilometer 30 ging nichts mehr!“ Hat jeder schon mal gehört. Muss nicht sein.



So. Und wer jetzt nicht mehr weiter lesen will, muss sich eigentlich zu der gesamten Thematik nur einen Satz merken: Kohlenhydrate stoppen die Fettverbrennung. Jetzt weißt du, was du im Training tun musst.



...je länger der Wettkampf, desto größer die Rolle des Fettstoffwechsels. … Deshalb ist das Training ja auch darauf ausgerichtet. … Ziel ist es, den Körper durch Aufbrauchen der gespeicherten Kohlenhydrate in die Fettverbrennung zu zwingen und den Ablauf der dafür notwendigen Prozesse zu optimieren.



Umso erstaunter bin ich immer, wenn ich den "Picknickkorb" der Sportler sehe, die sich auf die langen Einheiten machen. … frisch zugeführten Kohlenhydrate zurückgreifen. Der für die Effizienzsteigerung des Fettstoffwechsels notwendige Mangelzustand entsteht nicht. 



Also: Im Training – Finger weg von dem Zeug, zumindest beim Fettstoffwechseltraining. Besser quasi immer. Funktioniert, man muss sich nur trauen. … Jeder, der schon mal nach Peter Greif trainiert hat, kennt seine Meinung dazu. Er hat Recht.



Das Ergebnis bisher? Ein ganz neuer Leistungslevel. Und den Einbruch am Ende eines Wettkampfes kenne ich seither nicht mehr. 

Mein Tipp: Bis 25 km Laufen oder 70 km Rad reicht Wasser (also ca. 2 Stunden). Zumindest sollte das euer Zielzustand sein. Wenn es deutlich darüber hinausgeht, steigt die Gefahr, dass der Körper auch auf das Eiweiß (Aminosäuren) im Körper zur Energiegewinnung zurückgreift. Da das Immunsystem von den vorhandenen Aminosäuren abhängig ist, kann das zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen. Bei längeren Sachen hat sich daher bei mir so 20-30 g Eiweiß (als Shake, mit etwas Salz) bewährt. Ich trinke das dann so bei km 20 beim Laufen oder km 80 auf dem Rad (davor und danach: Wasser)."

Ratschläge eines Praktikers. Also authentisch. Von meiner Seite nur zwei Anmerkungen:

  1. 30 g Eiweißshake reicht mir nicht. Eine meiner Radflaschen ist halb voll Pulver, Rest Wasser. Geschüttelt.
  2. Hungeräste, also Unterzuckerung habe ich oft genug erlebt. Nach längeren, sauren Berganstiegen (Puls zu hoch, reiner Zuckerstoffwechsel). Aus diesem Grund steckt eben doch ein Powergel für den Notfall im meiner Tasche. 

Abschließend ein überraschender Tipp: Wenn Sie wirklich etwas über effizientes Training, über Ernährung, über Eiweißpulver lernen wollen (Nur: Falls!), stöbern Sie in „die neue Diät“. Geschrieben auch für Sportler, auch für Schlanke.

Quelle: www.ausdauersportler.blogspot.de