In den News vom 10.11.2023 haben Sie einen kleinen Einblick bekommen, wie der Körperfettanteil (KFA) und der Body-Mass-Index (BMI) gemessen und interpretiert werden können.
Nun möchte ich nochmal etwas genauer auf die Bioelektrische Impendanzanaylyse eingehen und meine eigene Messung im Rahmen des Forever-Young-Seminars am Timmendorfer Strand vorstellen.


Zunächst einmal: Wie funktioniert eine Bioelektrische Impendanzanalyse?


Eine Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) ist ein Verfahren zur Messung der Körperzusammensetzung, insbesondere des Körperfettanteils. Dabei wird der elektrische Widerstand des Körpers gemessen, indem ein schwacher elektrischer Strom durch den Körper geleitet wird. Da Fettgewebe einen höheren Widerstand hat als Muskelgewebe, können durch die Messung des Widerstands Rückschlüsse auf den Körperfettanteil gezogen werden.

Die BIA ist ein schnelles und nicht-invasives Verfahren, das in der Regel von geschultem Personal durchgeführt wird.

Die Beurteilung der Zuverlässigkeit der Bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA) variiert und hängt nicht nur vom Gerät ab. Während die Bestimmung von Körperwasser und fettfreier Körpermasse recht genau ist, ist die Messung des Fettanteils bei übergewichtigen Menschen nur grob möglich. Die Flüssigkeitsversorgung im Körper zum Zeitpunkt der Messung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Um eine optimale Genauigkeit des Verfahrens zu gewährleisten, müssen Körpergröße (bis auf 0,5 cm) und Körpergewicht (bis auf 100 g) genau angegeben werden.

Die BIA hat den Vorteil, dass auch hier wissenschaftlich evaluierte Daten vorliegen, die Messung (je nach Gerät) relativ schnell und einfach erfolgt, sowie Veränderungen anschaulich dokumentierbar sind. Allerdings liefern kostengünstige Geräte keine aussagekräftigen und genauen Ergebnisse - insbesondere, wenn die Messung nur über die Füße oder Hände (und nicht beides!) erfolgt. Es gibt auch keine einheitliche Berechnungsgrundlage. Es kann passieren, dass ein und derselbe Mensch auf Gerät A einen viel höheren Fettgehalt anzeigt als auf Gerät B - obwohl beide Geräte nach der gleichen Methode (Hand-Fuß) arbeiten.

Daher sollten die Ergebnisse nur als grober Richtwert angesehen und mehr Fokus auf die tatsächliche Veränderung in einem bestimmten Zeitraum gelegt werden. Am besten wäre es die Erst- und Zweitmessung unter annähernd gleichen Bedingungen, sowie mit dem gleichen Gerät durchzuführen.


Nun zu meinen Ergebnissen:


Die Analyse ergab bei einer Körpergröße von 1,87 m und einem Gewicht von 85,3 kg einen BMI von 24,4 und einen KFA von 5,1%.

Unter Einbezug der Tabellen aus der News vom 10.11.2023 läge ich hier bei einer „idealen Körperzusammensetzung bei Normalgewicht“

Trotzdem ist ein KFA von knapp 5 % schon sehr niedrig und ein zu niedriger KFA kann sehr ungesund sein, OBWOHL man durchtrainiert ist und sich gesund ernährt!

Das essentielle Körperfett und somit das Minimum macht bei Männern ungefähr 3 % und bei Frauen ca. 10-12 % aus. Dieses Körperfett ist – wie der Name schon sagt – essentiell für unseren Körper und ist z.B. in unseren Organen und Nervengewebe vertreten. Ohne dieses Fett funktionieren diese nicht mehr richtig, was im schlimmsten Fall zu einem Organversagen bis hin zum Tod führen kann. Bei einem zu niedrigen KFA, wird der Körper also alles dafür tun, nicht noch mehr KFA zu verlieren. Folgen können Antriebslosigkeit, Kraftlosigkeit, ein heruntergeschraubter Stoffwechsel und somit niedrigerer Grundumsatz, sowie ein geringerer Testosteronspiegel und damit eine geringe Libido sein. Zudem ist das Immunsystem nicht mehr so schlagkräftig, das Herz-Kreislauf-System wird beeinträchtigt und die Hormone geraten durcheinander. Nicht selten bleibt bei Mädchen und Frauen die Menstruation aus und die Fruchtbarkeit ist gestört.

Allerdings muss man auch das in den Kontext setzen!

Es gibt Menschen, die einen Sixpack (Männer meistens unter 10 % KFA) und absolut keine gesundheitlichen Einschränkungen haben: Die sind fit, haben Kraft und einen super gut funktionierenden Hormonhaushalt.

Hierzu würde auch ich mich zählen. Erst gestern zum Beispiel konnte ich meine Wiederholungszahl beim Flachbankdrücken erneut steigern und sonst sind auch alle Werte top! (Woher ich das weiß? Regelmäßiges messen! ;))

Außerdem sei noch einmal darauf hingewiesen, dass, wie oben ausführlich erklärt, der KFA Wert einer BIA nicht als exakt einzustufen ist und vom tatsächlichen KFA deutlich abweichen kann.

Daher gilt wie immer, jeden Menschen und jede Körperkomposition individuell zu betrachten, sowie alle Einflussfaktoren zu messen und mit einzubeziehen.

Und trotzdem sollten Sie sich, sofern ein niedriger KFA Ihr Ziel ist, dieser Auswirkungen bewusst sein, diese nicht unterschätzen und immer auf die Zeichen Ihres Körper hören!



Über den Autor:


Philipp Seidenspinner ist Experte in Sachen Sportwissenschaft. Mit dem Bachelor of Arts auf genau diesem Gebiet, hat er eine solide akademische Grundlage geschaffen, auf der er seine persönliche Leidenschaft stetig weiter ausbaut. Zusätzlich zu seiner Ausbildung zum Fitnesstrainer, beschäftigt er sich auch privat intensiv mit Krafttraining, was ihm nicht nur eine beeindruckende körperliche Stärke verleiht, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Mechanismen des Muskelaufbaus und allgemeiner Fitness. Philipp punktet vor allem mit der Kombination aus Fachwissen und unendlicher Begeisterung für die Thematik.

Das Thema Gesundheit spielt bei Philipp auch noch eine weitere wichtige Rolle: Als Rettungssanitäter, sorgt er täglich dafür, dass Menschen die medizinische Versorgung bekommen, die sie brauchen. Was Philipp zusätzlich auszeichnet, ist seine Faszination für Gesundheitsoptimierung. Dafür taucht er tief in die Welt des Biohackings ein: er erforscht innovative Ansätze und experimentiert mit verschiedenen Techniken, um das Beste aus seinem Körper herauszuholen und sein eigenes Potenzial voll auszuschöpfen.

Das sagt er selbst über sich:
„Ich bin leidenschaftlich daran interessiert, meine Gesundheit und Leistungsfähigkeit ständig auf ein neues Level zu heben. 2011 habe ich meine Reise im Krafttraining begonnen und während meines Studiums habe ich dediziert gelernt, wie ich meine körperliche Stärke und Fitness steigern kann. Das hat mich angeteasert: ich habe mich intensiv mit allumfassender Gesundheitsoptimierung beschäftigt und gelernt, dass das Training nicht die einzige Stellschraube ist, um meine Performance zu verbessern. Das Thema Biohacking fasziniert mich seitdem ungemein. Mein Ziel ist es gesund und fit bis ins hohe Alter zu bleiben und so vielen Menschen wie möglich zu inspirieren, das selbe zu erreichen. “