Schon mal daran gedacht? Hätten Sie gerne? Ein nagelneues, junges, kräftiges, unverbrauchtes Herzelein? Gab´s bisher nur nach Transplantation. Aber auch das hat sich geändert – heute!


Zur Erinnerung: Natürlich konnten Sie schon bisher Ihr Herz „erneuern“. Sie konnten es zum Beispiel


  • größer machen. Stichwort Sportlerherz. Schlägt langsamer, kräftiger, bei tieferem Blutdruck. Ist effektiver. Wenn da nicht das Beiwort „Sport“ wäre … ich weiß.
  • mehr und dickere Herzkranzgefäße. Zur Durchblutung. Stichwort Umgehungskreisläufe. Verhindert Herzinfarkt, unsere häufigste Todesursache. Einzig bekannte Methode: Ausdauersport. Schade.

Kommen wir zu Neuem, Erfreulicherem. Da hat eine Kardiologin, Frau Dr. Lerchenmüller an der Uni Heidelberg etwas ganz Besonderes entdeckt. Zunächst bei der Maus. Etwas Besonderes?


Dr. Lerchenmüller konnte beweisen, dass – im Gegensatz zur bisherigen landläufigen Meinung – sich auch im Herzen neue Muskelzellen bilden können.


Das Herz sich also muskulär nicht nur vergrößern kann, sondern erneuern kann. Neue, junge, unverbrauchte Zellen bilden kann. Wie wurde das bewiesen?


Acht Wochen durften junge Mäuse entweder auf dem Laufrad rennen, oder eben auch nicht. Bei laufenden Mäusen hatten sich „vier-mal so viele Herzmuskelzellen“ gebildet.


Für uns Senioren so wichtig: Das gleiche fand sich auch bei „sehr alten Mäusen“. Sind die herumgesessen, tat sich gar nichts. Kaum sind die regelmäßig gerannt, fanden sich auch bei denen „neue Herzmuskelzellen“.

Weshalb das so wichtig ist? Wegen der Herzinsuffizienz. Man schnauft schwer, kommt kaum mehr Treppen hoch, ist nicht belastbar. Kommt häufiger vor, als Sie glauben. Bereits das Absterben „einiger weniger Herzmuskelzellen“ genügt hier. Und genau das, glaubt Frau Dr. Lerchenmüller, könnte man beim Menschen nicht nur verhindern, sondern durch neue Herzmuskelzellen wieder rückgängig machen. Also heilen?

So bemerkenswert, in unseren Augen natürlich beinahe lustig, weil doch wohl selbstverständlich:


  • Zitat: „Vielleicht können wir das Herz durch regelmäßige körperliche Bewegung verjüngen.“
  • Bei Herzinfarkt, verengten Herzkrankgefäßen oder einer Herzinsuffizienz … Zitat: „Wir empfehlen tatsächlich vor allem regelmäßige körperliche Aktivität.“

Ei der Daus. Hier steht wirklich nichts von Statinen oder Sartanen oder Entwässerungspillen oder, oder, oder.

Sollte die Mittelalter-Medizin, also unsere bisherige Schulmedizin sich tatsächlich langsam, ganz langsam modernisieren? Fr. Dr. Lerchenmüller macht Hoffnung.