Kälteexposition, insbesondere das Eintauchen in kaltes Wasser, senkt nachweislich den Homocysteinspiegel, was sich positiv auf die kardiovaskuläre Gesundheit auswirkt.

In Polen ist es üblich, im Winter Löcher in zugefrorene Seen zu hacken und dann in den offenen Stellen zu baden, oder besser gesagt, hineinzuspringen, sich ein wenig zu bewegen und nach ein paar Minuten das Wasser wieder zu verlassen. Ich weiß nicht, ob man das wirklich Baden nennen kann.

Wissenschaftler haben sich diese Tradition zunutze gemacht. Sie untersuchten eisbadende Frauen und Männer und maßen regelmäßig ihren Homocysteinspiegel. Diese Werte verglichen sie mit einer Gruppe von Menschen, die im polnischen Winter nicht regelmäßig eisbadeten. Die Eisbader hatten signifikant niedrigere Homocysteinwerte als die Nicht-Eisbader.

Eine andere Studie fand sogar heraus, dass der Homocysteinspiegel um 44 Prozent sinkt, wenn man sich regelmäßig der Kälte aussetzt.

Der Mechanismus, der zur Senkung des gefährlichen Homocysteins durch Kälteeinwirkung führt, ist jedoch noch nicht genau geklärt. Wahrscheinlich spielen mehrere physiologische Mechanismen eine Rolle. Ich würde mich bei erhöhten Homocysteinwerten nicht allein auf das Eisbaden verlassen. Ich würde zusätzlich die Vitamine B12, B9 und B6 einnehmen.

Es muss auch nicht gleich ein Eisbad sein, mehrminütige kalte Duschen oder die Nutzung des Kältebeckens, das es in vielen Saunalandschaften gibt, tun es auch. Für Hartgesottene gibt es auch Kältebecken. Oder man kann schon im Frühjahr und auch noch im Herbst in einem See baden gehen. Es muss ja nicht gleich zugefroren sein, ziemlich kalt reicht auch.

Neben der Senkung des Homocysteinspiegels hat die Kälteexposition noch weitere positive Auswirkungen auf die Gesundheit:


  • Sie verbessert die Schlafqualität,
  • reduziert Entzündungen
  • verbessert die Denk- und Konzentrationsfähigkeit
  • stärkt das Immunsystem
  • erhöht die Fettverbrennung
  • und ist ein preiswertes Anti-Aging-Mittel.

Also ab in den kalten See, ins kalte Freibad, ins Kältebecken oder unter die kalte Dusche.


Quellen: Kralova Lesna I, Rychlikova J, Vavrova L, Vybiral S. Could human cold adaptation decrease the risk of cardiovascular disease?. J Therm Biol. 2015;52:192-198.

Checinska-Maciejewska Z, Miller-Kasprzak E, Checinska A, et al. Gender-related effect of cold water swimming on the seasonal changes in lipid profile, ApoB/ApoA-I ratio, and homocysteine concentration in cold water swimmers. J Physiol Pharmacol. 2017;68(6):887-896.


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"