Endlich Entwarnung für hohes LDL!
Die Low Carb- und Keto-Gemeinschaft darf sich einmal bei David Feldman für seinen unermüdlichen Einsatz bedanken. Es ist David zu verdanken, dass diese Studie durchgeführt wurde, die aufzeigt, dass es vollkommen normal sein kann, wenn bei Menschen das LDL auf Werte um die 272 mg/dl und sogar im Extremfall auf 592 md/dl steigt. Jedem Hausarzt stehen bei solchen Zahlen sofort die Schweißperlen auf der Stirn und er zückt den Rezeptblock. Ich schreibe jedoch gleich in einem Atemzug dazu: Entwarnung gilt nur, wenn der Mensch metabolisch gesund ist, d.h. sich Low-Carb ernährt bzw. einen gesunden Wert für Nüchterninsulin besitzt und somit die Qualität der Blutfette (Triglyceride niedrig unter 60 mg/dl, HDL hoch über 70 mg/dl) in Ordnung ist.
Wie ist es zu dieser Studie gekommen?
Nun, David gehört zu dem Kreis derjenigen Menschen, deren Blutfette sich sehr stark verändern, wenn sie eine ketogene Ernährung (unter 30 g Kohlenhydrate am Tag) umsetzen. Man nennt diesen Personenkreis „Lean Mass hyper-responder (LMHR)“, was übersetzt bedeutet „Schlanke Überreagierer“. Ich selbst habe auf einer Konferenz der EMG (Gesellschaft für Evolutionäre Medizin und Gesundheit e.V.) auch einen Arzt kennengelernt, der sich Sorgen machte, da er eben auch sehr hohe LDL-Werte bekommen hatte. Doch diese Sorgen kann man nun mit dieser brandneuen Studie endlich vergessen. Schauen wir uns einige Daten der Studie an:
An der Keto-Studie haben 80 Personen teilgenommen. Das große Bedenken von David und Ärzten war: Bekommt man überhaupt eine gesunde Vergleichsgruppe zusammen, ohne die ebenfalls zu rekrutieren, da das alles viel Geld kostet und diese Studie nicht wirklich auf offene Ohren bei der Pharma-Industrie gestoßen ist, um gesponsert zu werden. Doch man hatte Glück, es fand sich in der Miami-Heart-Studie eine passende Vergleichsgruppe von ebenfalls 80 Teilnehmern, um der wichtigen Frage nachzugehen:
Ist es in einem metabolisch gesunden Menschen gefährlich, wenn das LDL auf Werte bis zu 592 mg/dl steigt? Und hier die Antwort auf einen Blick: Nein!
Wie Sie leicht an der Zahl Null (0) sehen können, sehen Sie nichts. Mit dem „Coronary Calcium Scan (CAC)“ wurde ganz genau hingeschaut, ob sich Ablagerung in den Herzkranzgefäßen gebildet haben. Und das war in der Keto-Gruppe nach fünf Jahren nicht der Fall.
Ich bin sehr sicher, dass einige von Ihnen, die hier täglich die News lesen, genau auf dieses Problem gestoßen sind und dabei eben auch ein mulmiges Gefühl hatten, eben weil es leider keine Daten mehr von uns Menschen gibt, wo wir so ziemlich alle Low Carb oder gar ketogen gegessen haben. Daher müssen wir uns dieses Wissen als Gesellschaft erst wieder erarbeiten. David hat für uns hier einen wichtigen Beitrag geleistet, wie ich finde. Danke David!
Quelle: Carbohydrate Restriction-Induced Elevations in LDL-Cholesterol and Atherosclerosis, Matthew Budoff et al., 2024, DOI: 10.1016/j.jacadv.2024.101109
Über den Autor:
“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:
"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe.
Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise."
”