Ernüchternd
für Spiegel-Journalisten die Reaktion der Bevölkerung. Da hatte der Spiegel also sensationell ("Die Vitaminlüge") vor Vitamin-Einnahme gewarnt. Unterstützt vom Gesundheitsexperten Prof. Lauterbach. Und dann müssen die armen Journalisten die eintreffenden Leserbriefe lesen.
Abgedruckt die Woche darauf. 11 von 12 Zuschriften äußern sich sehr differenziert und bewusst über die Vitamine. Mit vernünftigem Grundtenor: Selbstverständlich wäre Salat, Obst und Gemüse richtig. Und keine Vitaminpillen. Nur ist der wachen Bevölkerung durchaus bekannt, dass laut DGE nur 2% der Bevölkerung die ausreichende Menge dieser Wundernahrung isst. Und die übrigen 98%?
Werden im Regen stehen gelassen. Das ist einfach keine Art, mit den Mitmenschen umzugehen, lieber Spiegel.
Besonders eindrucksvoll der Hinweis auf die Harvard Universität. Wohl eine der führenden Institutionen dann, wenn es um richtige Ernährung geht. Da schreibt also Herr Dr. med. Pontus Harten in Kiel, dass auf der Homepage von Harvard "die tägliche Einnahme eines Multivitaminpräparates plus Vitamin D empfohlen" wird.
Und merkt goldrichtig an: "Nur wer genug Zeit, Geld und Disziplin hat, sich ausgewogen zu ernähren, ist aus dem Schneider. Ich habe solche Leute noch nie getroffen".
Perfekt formuliert. Ich auch nicht. Und genau diese Menschen, also alle, dürfen und sollten ihre Nahrung ergänzen. Deshalb NEM.
Liest man weiter in der Harvard-Veröffentlichung, findet man übrigens auch die entscheidend richtige Aussage: "Das bedeutet, dass keine einzelne Substanz die Arbeit leisten kann". Es braucht eben immer das komplette Spektrum, komplette Ernährung.
Haben wir längst verstanden. Betacarotin beim Raucher (also beim Vitamin C-freien Lebewesen) fördert Lungenkrebs. Betacarotin im Verbund, also mit Vitamin C & Co verhindert auch beim Raucher Lungenkrebs. Zu zwei Drittel. Alles längst gezeigt. Wie Sie aus meinen News wissen.