Es brennt an allen Ecken...
Nachdem sogar der Spiegel Sinn und Zweck der DGE öffentlich hinterfragt hat, wird zunehmend von allen Seiten geschossen. Ganz neu sogar vom Cochrane-Institut. Die oberste medizinisch-statistische Instanz Deutschlands.
Die kürzlich nach Auswertung von Studien zum Ergebnis kam, dass mindestens 75mg Zink innerhalb der ersten 24 Stunden einer Erkältung deren Dauer reduzieren könne. Und weiter: Die vorbeugende Gabe von Zink innerhalb von mindestens 5 Monaten reduziere die Erkältungshäufigkeit, so heißt es. Darf ich lächelnd ergänzen: Und wenn Sie es in der richtigen Dosis lang genug genommen haben, das Zink, werden Sie eben gar nicht mehr krank. Bester Beweis mein Sohn.
Was macht die DGE daraus? Peinlich, peinlich:
Es sei also unbestritten, dass Zink spezielle Zellen im Immunsystem zielgerichtet auf Krankheitserreger ausrichte. Deshalb könne sich „eine unzureichende Zufuhr von Zink in einer erhöhten Infektanfälligkeit äußern“, so Angela Bechthold vom Referat Wissenschaft der DGE. Jetzt kommt’s.
Es gelte aber nicht der Umkehrschluss!
Eine Nahrungsergänzung mit Zink (NEM) helfe eben nicht, um Infektionen vorzubeugen oder zu behandeln. Die DGE widerspricht also sogar dem Cochrane-Institut. Deshalb könne die Einnahme von Zink zur Prophylaxe und Therapie von Erkältungen aus Sicht der DGE nicht empfohlen werden.
Der Präsident der DGE nennt Zink sogar „die Pille zur Gewissensberuhigung“. Ernährungsfehler seien damit nicht auszugleichen. Denn eine Überdosis sei gefährlich.
Das Wort messen kommt nicht vor. Nicht bei der DGE. Welche Überdosis? Wir messen Zink im Blut. Wir kennen die richtige Dosis, wir halten sie ein. Aus inzwischen wohl hunderttausend Messungen wissen wir, dass Zink häufig tief, zu tief im Blut gefunden wird. Und nur einige wenige von uns, die Zink täglich einnehmen, einen anständigen Zinkspiegel aufweisen. Dann eben auch „nie mehr krank werden“. Zitat.
Grabenkämpfe. Rückzugsgefechte. Die DGE verliert gerade. Und wir sind Zeugen dieses unterhaltsamen Schauspiels.
Quelle „Gesund“ in der WAMS 22/2014, Seite 8