Fitness macht glücklich
Körperlich fitte Menschen sind glücklicher als unfitte. Das ist das Ergebnis einer großen Studie 2020. Ganz frisch. Ist mir persönlich seit Jahrzehnten klar. Nicht, weil ich es gelesen, sondern weil ich es erfahren habe: Als ich mit Mitte 40 mit dem Triathlon begann, wurde ich zu einem anderen Menschen, zu einem viel glücklicheren.
Für die nagelneue Untersuchung in Taiwan wurden Daten einer nationalen Erhebung körperlicher Fitness, die von 2014 bis 2015 stattfand, ausgewertet. 27.830 Männer und 30.885 Frauen im Alter zwischen 23 und 64 unterzogen sich eines Fitnesstests. Dabei wurden ihre Ausdauer, ihre Muskelkraft, ihre körperliche Flexibilität und ihr BMI ermittelt. Außerdem mussten sie einen Fragebogen ausfüllen, anhand dem unter anderem das subjektive Glücksempfinden ermittelt wurde. Es zeigte sich:
Körperlich fittere Teilnehmer der Erhebung waren glücklicher.
Insbesondere hängt das Glück vom Körpergewicht ab. Übergewichtige sind weniger glücklich als Normalgewichtige. Die Wissenschaftler interpretieren das mit geringerem Selbstwertgefühl und Scham. Ich habe eine ganz andere Erklärung: das kranke Immunsystem.
Übergewichtige leiden an chronischen Entzündungsreaktionen. Das Immunsystem kämpft ständig, das wirkt sich auch auf die Stimmung aus.
Interessant ist der Zusammenhang zwischen körperlicher Flexibilität und Glück. Beweglichere Menschen leiden meist weniger unter Gelenkschmerzen. Wer keine Schmerzen hat, ist natürlich glücklicher als die mit den üblichen Dauerschmerzen im Kreuz, in der Schulter.
Körperliche Flexibilität macht glücklich.
Wie beweglich Sie sind, liegt vor allem daran, wie viele Proteine Sie essen (tatsächlich!)
und wie häufig Sie sich intensiv dehnen.
Das haben Sie beides selbst in der Hand! Leider. Also nix Pille oder Infusion oder Spritze vom Onkel Doktor.
Ihre Flexibilität hängt nicht von Ihren Gelenken ab, sondern von der Muskulatur, den Sehnen und den Bändern, die sie umgeben. Stichwort Faszien. Würde das alles fehlen, könnten Sie viele Ihrer Gelenke um 360 Grad bewegen. Logisch: Nur: Das wollen Sie gar nicht, Sie wären dann nämlich extrem verletzungsanfällig.
Ihre Muskulatur, Ihre Bänder und Sehnen bestehen zum Großteil aus Proteinen. Wenn Sie sich proteinreich ernähren, gelangen viele Proteine in den Bewegungsapparat. Das erhöht die Flexibilität. Ein Beispiel: Prolin (News vom 07.04.2015). Achillessehne.
Außerdem müssen Sie sich regelmäßig dehnen, am besten täglich. Denn Ihre Muskeln, ihre Sehen und Bänder gewöhnen sich an den Bewegungsradius, dem sie ausgesetzt sind. Erfahren Sie nur Gehen, Laufen, Sitzen und Stehen, nimmt ihre Flexibilität ab.
Beim Dehnen sollten Sie sich in bekannte Positionen bringen und diese für mindestens eine Minute, besser 2 Minuten halten. Übrigens Positionen, die Sie in Ihrem Alltag nie einnehmen. Erst diese tägliche Extra-Mühe hält Sie bis ins hohe Alter beweglich.
Quelle: Chen HL, Lee PF, Chang YC, et al. The Association between Physical Fitness Performance and Subjective Happiness among Taiwanese Adults. Int J Environ Res Public Health. 2020;17(11):3774.
PS: Darf ich? Meine kluge Frau dehnt täglich 30 bis 60 Minuten. Gleich früh. 5 Uhr. Nach dem Joggen. Merken Sie was? Nicht nur Sie, auch ich hab´s gar nicht so leicht im Leben.