Irgend so ein lächerliches Vitamin. Von dem wir mit Sicherheit genug haben. Wenn wir nur „ausgewogen und abwechslungsreich“ essen. So unsere oberste Gesundheitsbehörde in Deutschland, die DGE.

Bisher.

Vor wenigen Jahren entdeckte genau diese Behörde, dass sie falsch lag. Und hatte – schau schau –den Mut,  das zuzugeben. Hat ein Seminar beanraumt zum Thema „Deutschland im Folsäure-Rückstand“ (News vom 12.04.2007). Wissen Sie, woher diese Einsicht?

Eine typisch verzögerte Reaktion. Auf die USA. Die ja laut Gesetz seit 1998 vorschreibt, dass den Grundnahrungsmitteln Brot, Mehl, Maismehl, Reis, Nudeln Folsäure zugesetzt werden muss.

Hintergrund waren angeborene Missbildungen bei Kindern und Herzinfarkte (Homocystein), gehäuft bei Menschen mit niedrigem Folsäure-Spiegel. Das Gesetz war löblich. Freilich wurde hier nur ein Randgebiet benannt.

Viel wichtiger war das, was Sie gestern so nebenbei lesen konnten. Über Folsäure und Psychose. Weil das so wichtig ist, darf ich Ihnen den (gestern zum Lesen empfohlenen) Absatz noch einmal wörtlich abschreiben: 

Ohne Folat kein Glück 

Bis auf die Leber enthält kein anderes Organ so viel Folat wie das Gehirn. Das hat seinen Grund: Folat kann nämlich Ihre Nervenzellen in Verzückung versetzen. Es wirkt an der Produktion der Glücksbotenstoffe Serotonin, Noradrenalin und Dopamin mit. Die Psycho-Vitamine B1, B6, B12 und Folsäure arbeiten dabei eng zusammen. 

Fällt der Folatgehalt im Gehirn, dann stellt sich schnell ein Unlustgefühl ein. Die mürrischen Gesichter auf unseren Straßen schreien förmlich nach Folatnachschub. Bei starkem Folatmangel stellen sich sogar Depressionen ein. Ein Viertel aller depressiven Menschen leidet unter einem Folatmangel. 

Vor allem bei älteren Menschen entstehen Altersdepressionen häufig aufgrund von zu wenig Folat und nicht aufgrund ihrer Lebensgeschichte. Es mangelt einfach an den flinken Helfern im Nervenstoffwechsel. Ältere Menschen essen weniger frische Nahrung.

Fazit: Je älter Sie werden, desto wichtiger wird Folsäure. Falls Sie auf Lebensglück Wert legen sollten. Entscheidend ist – wie immer – Ihr Blutspiegel. Heißt also: Messen!