Forever younger.
Forever young scheint ein Lebenstraum des Menschen zu sein, seit es ihn gibt. Für viele von Ihnen ein Traum geblieben. Ein Märchenhaftes Gedankengespinst … das hat sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert:
1999 erschien das epigenetische Lehrbuch „forever young. Das Erfolgsprogramm.“ Neu überarbeitet 2014. In dem nicht nur behauptet wurde, dass „forever young“ ein reales Ziel sei, in dem sogar ganz konkret das dafür erforderliche Vorgehen, also
Rezepte
minutiös beschrieben wurden. Millionen und Abermillionen Menschen haben dieses Rezeptbuch in die Hand genommen und … manche es sogar befolgt.
Haben dann mündlich, per mail, in Briefen bestätigt: Funktioniert. Ich fühle mich deutlich jünger, werde also jünger. Wie sonst sollte man das verifizieren …
Dann kam Prof. Eysel, Physiologe an der Uni Bochum und bestätigte (per dpa-Meldung): forever young ist Realität. Im menschlichen Gehirn kann der Alterungsprozess nicht nur aufgehalten, sondern sogar umgekehrt werden. Das Gehirn kann physiologisch nachweisbar jünger werden. Eine Sensation.
Die Entdeckung und Vermessung der Telomere brachte dann den Durchbruch (Nobelpreis 2009, Blackburn). Anhand der Telomere ließ sich nachweisen, dass die menschliche Zelle tatsächlich verjüngt werden kann.
Und jetzt, 2021, der Beweis mithilfe einer biologischen Uhr. Einer epigenetischen „Altersuhr“.
Das Besondere diesmal: Menschen folgten präzise dem Rezept aus „forever young. Das Erfolgsprogramm“ und wurden – wenn das nicht aufregend ist – in wenigen Wochen messbar jünger.
Ich hatte Ihnen kürzlich davon berichtet. Weil so wichtig, heute noch einmal mit anderen Worten:
Ernährung – Bewegung – Denken. Das predige ich seit Jahrzehnten. Hält Sie gesund, dauerhaft gesund. Können Sie mit „nicht altern“ übersetzen. Genau dazu wurde im April 2021 eine Studie veröffentlicht. Die Versuchsteilnehmer verjüngten nachweislich dank einer speziellen Ernährung, viel Bewegung und ausreichender Meditation. Herrlich! Zur Bestimmung des Alters wurde die Methylierung bestimmter Genabschnitte untersucht.
Im Laufe des Lebens verändert sich die Methylierung.
Als Methylierung wird die Anlagerung kleiner Moleküle an die DNA, an Ihren genetischen Code bezeichnet. Dadurch werden Gene an- oder ausgeschaltet. Das ist Epigenetik.
Die Veränderung der Methylierung verläuft nicht bei jedem gleich. Das liegt am Essen, am Laufen und auch an der Entspannung.
Laut Kara Fitzgerald vom Institut für Functional Medicine in Washington gibt es mehr als 20 Millionen Methylierungs-Stellen am menschlichen Erbgut. Einige Tausend davon korrelieren eng mit dem Alter. Die Wissenschaftler untersuchten sie und fassten sie unter dem schönen Namen der epigenetischen „Altersuhr“ zusammen, kurz DNAmAge.
Ungefähr 60 Prozent dieser Genorte verlieren mit zunehmendem Alter ihre Methyl-Anhänge. Gene, die in jüngeren, gesunden Jahren ausgeschaltet waren, werden aktiv. Dazu zählen unangenehme Gene, die für entzündungsfördernde Reaktionen zuständig sind. An den restlichen 40 Prozent nimmt die Methylierung hingegen zu. Gene, deren Informationen in jüngeren Jahren segensreich gewirkt haben, sind jetzt nicht mehr zugänglich, sind geblockt. Hierzu zählen Tumor-Suppressorgene. Sind sie ausgeschaltet, nimmt das Krebsrisiko leider zu.
Wie stark sich die epigenetische Altersuhr beeinflussen lässt, wurde an 43 gesunden Männern im Alter von 50 bis 72 Jahren untersucht.
Acht Wochen lang hieß es für die Hälfte der Gruppe:
- wenige Kohlehydrate, viel Gemüse
- Nahrungsergänzungsmittel
- mindestens 30 Minuten Sport pro Tag
- mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht
- Meditation (Fachbegriff Transzendentale Meditation. Für Sie: iamon)
Die andere Hälfte führte ihren vorherigen Lebensstil fort.
Das Ergebnis: Bereits nach acht Wochen zeigten sich signifikante Veränderungen an den epigenetischen Mustern, die DNAmAge-Uhr zeigte einen Unterschied von 3 Jahren zwischen aktiver und Kontrollgruppe. Nach nur 2 Monaten. Und nach … 10 Jahren???
Quelle: Fitzgerald KN, Hodges R, Hanes D, et al. Potential reversal of epigenetic age using a diet and lifestyle intervention: a pilot randomized clinical trial. Aging (Albany NY). 2021;13(7):9419-9432.