Was uns von unseren Vorfahren, den Affen unterscheidet? Unser Gehirn. Genauer gesagt: Die Größe des Gehirnes. Unseres ist einfach doppelt so groß.

Wieso?

Das Geheimnis ist etwa 1,8 Millionen Jahre alt. Damals kamen unsere äffischen Urgroßeltern auf die geniale Idee, ihr Gehirn rapide wachsen zu lassen. Wie das ging? Mit Protein. Mit Eiweiß. Unsere Vorfahren haben sich damals eine nagelneue Eiweißquelle erschlossen.

Die haben wilde Tiere gejagt, erschlagen und gegessen. Das Problem: Vor 1,8 Millionen Jahren gab es weder Pfeil noch Bogen. Geschweige denn Speere oder Jagdgewehre. Wie erwischt man dann so eine Antilope oder eine Gazelle?

Man läuft. Unsere Vorfahren haben das Laufen entdeckt. Und haben entdeckt, dass der Mensch jedem anderen Lebewesen (denken Sie mal!), jedem anderen Lebewesen an Lauf-Ausdauer überlegen ist.

Auch der Antilope. Auch der Gazelle. Auch dem Pferd. Die natürlich schneller sind. Aber eben nur kurze Zeit.

All die Tiere laufen heiß. Nach so 15 Minuten können sie nicht mehr. Wenn sie weiterlaufen, sterben sie am Hitzschlag. Und genau das hat der Mensch ausgenutzt: Er hat eine neue Kühlung erfunden. Er hat seinen Haarpelz abgeworfen und konnte dank der nackten Haut und den Schweißdrüsen die Körpertemperatur genügend herabregulieren, wenn er - in durchaus 4-stündigem Lauf! - die Antilope hetzte, bis diese zusammenbrach.

Und dann hat der Mensch das Tier gegessen. Eiweiß. Protein. Und sein Gehirn wuchs.

Solche Stories erzählt uns Professor Lieberman. Und zeigt sogar Filme von rennenden Buschmännern in der gelben Graslandschaft, wie sie Gazellen zu Tode hetzen.

Der Mensch wurde Mensch, als er das Laufen entdeckte. Haben Sie das gewusst?