Intuitiv weiß jeder Mann, dass das Erektionsvermögen zusammenhängt mit dem Begriff Durchblutung. Praktische Ärzte drehen das herum: Klagt der Patient über Erektionsstörung, denkt er an Durchblutungsstörung. Also an Arteriosklerose. Und macht sich so Gedanken über das Herz dieses Mannes.

Völlig zu Recht.

Erstmals wurde soeben in einer australischen Studie der statistische Zusammenhang zwischen dem Schweregrad von Erektionsstörungen und dem Risiko für Herzkrankheiten untersucht (PLOS Medicine, Bd 10, Nr. 1). Da wurden 95.000 australische Männer, über 45 Jahre alt, 3 Jahre lang beobachtet und untersucht.

Der vermutete Zusammenhang war eindeutig. Je schlimmer die Erektionsstörung, desto fortgeschrittener die Arteriosklerose.

Gefällt mir. Gefällt mir deshalb, weil man mit dem Wort „Risikofaktor“, also Ihrem Homocystein oder Ihrem Lipoprotein a kaum einen von Ihnen hinter dem Ofen hervorholt. Herzinfarkt? Ich? Nie! Selten ändert sich der Mensch.

Nach dieser Studie wird der kluge Arzt nicht vom Herz reden, sondern von der Körpermitte. Die ist heilig. Die wird ernst genommen. Und wenn man hier etwas...verbessern könnte (geht`s noch?), wird wohl jeder Mann aufmerksam den Ratschlägen des Arztes lauschen. Und sie umsetzen. Bin ich mir ganz sicher.

Tolle Studie.

PS: Kennen Sie Ihre Risikofaktoren? Wissen Sie, was da alles gemeint ist? Routinemäßig messen wir bei jedem von Ihnen mindestens 10. Übrigens auch bei jeder Frau. An dieser kleinen Liste mit 10 Zahlen kann man sehr einfach eine Aussage über das Leben dieses Menschen treffen. Erinnern Sie sich? Häufigkeit von Herzinfarkt in westlichen Ländern? Gucken Sie nochmal nach: News vom 29.01.13.