Laut einer Metaanalyse leiden 5,6 Prozent der an COVID Erkrankten an anhaltenden Geruchsstörungen und ungefähr 4 Prozent büßen ihren Geschmacksinn einige Zeit lang ein. Vier oder fünf Prozent hören sich vielleicht nicht nach viel an. Bedenkt man aber, dass nach offiziellen Angaben fast die Hälfte aller Deutschen mittlerweile eine Infektion durchgemacht hat, sind ungefähr 2,2 Millionen Menschen von Geruchsstörungen und 1,6 Millionen von Geschmacksstörungen betroffen. Und das sind nur die Zahlen aus Deutschland. Weltweit büßen unzählige Menschen ihren Geruchs- oder Geschmacksinn ein.

Lange Zeit hieß es, man könne da außer warten nichts tun.

Wissenschaftler aus den USA sind der Sache nun genauer auf den Grund gegangen und waren überrascht darüber, was sie fanden.


Das Virus war nicht mehr nachweisbar, aber das Immunsystem in den Schleimhäuten in Nase und Mund war weiterhin aktiv.


Vor allem waren T-Zellen, das sind ganz bestimmte Zellen des Immunsystems, überaktiv. Wenn das Immunsystem überaktiv ist, heißt das übrigens, dass es gestört ist. Nicht wie vielfach angenommen, dass es zu gut ist. Außerdem fanden die Wissenschaftler zu viele Zytokine in den Schleimhäuten, das sind bestimmte Botenstoffe des Immunsystems.

Von den wichtigen, entzündungshemmend wirkenden Makrophagen gab es hingegen zu wenige. Makrophagen sind Immunzellen, die Krankheitserreger direkt in sich aufnehmen und vernichten können.

Weiterhin fanden die Wissenschaftler heraus, dass sich weniger Nervenzellen, die Geschmäcker und Gerüche übertragen, in den Schleimhäuten befanden. Wahrscheinlich werden sie durch die anhaltenden Entzündungsreaktionen zerstört.


Die logische Konsequenz: Mit Stärkung des Immunsystems kommen Geruchs- und Geschmacksinn zurück.


Und wie stärkt man das Immunsystem?

  • Mit viel Protein für den Aufbau von entzündungshemmenden Immunzellen und Botenstoffen.
  • Mit viel Gemüse für einen gesunden, dichten Darm. Ein Leaky Gut, ein durchlässiger Darm, schwächt hingegen das Immunsystem kontinuierlich.
  • Mit Vitamin D, Omega-3, Vitamin C und E, mit Zink, Selen, Magnesium, Eisen und den B-Vitaminen.
  • Mit Sport.
  • Mit Entspannung und ausreichendem Schlaf.

Quelle: Finlay JB, Brann DH, Abi Hachem R, et al. Persistent post-COVID-19 smell loss is associated with immune cell infiltration and altered gene expression in olfactory epithelium. Sci Transl Med. 2022;14(676):eadd0484.


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"