Glückliche Zusammenhänge
Die führende Rolle des Darmes, Ihres Mikrobiomes dann, wenn es um Gesundheit geht, wird immer deutlicher. Dürfen Sie auch übersetzen mit: Ihre Ernährung ist es! Oder kurz und knapp:
Iss genetisch korrekt …
… wenn Du nicht nur gesund, sondern auch glücklich und lebensfroh sein möchtest. Solche Sätze klingen gestandenen Ärzten viel zu oberflächlich, nebulös. Die hätten´s gern seriöser, handfester, wissenschaftlicher.
Also schwenken wir in die gewünschte Wissenschaftssprache um. Sprechen wir über Propionat und Multiple Sklerose (als ob Sie das interessieren würde!). Nur: Aus dieser Geschichte können Sie Handfestes lernen, von mir aus auch zu Covid-19. Oder zu Wundheilung. Oder über Ihren Hashimoto …
Irgendwann sollten wir Menschlein verstehen, dass es eben nur EINE GESUNDHEIT gibt.
Also auch nur das eine große Rezept. Na, dann mal los. Folgt Zitat:
Wer sich viele Ballaststoffe gönnt, lebt messbar länger. Der Grund dafür versteckt sich im Darm. Genauer: Der Grund dafür sind die Billionen von Bakterien, Viren, Pilzen oder kompletten Einzellern (»Urtierchen«), die es sich in unserem Darm gemütlich eingerichtet haben.
Ein erwachsener Mensch trägt gut und gerne zwei Kilo (!) dieser Kleinstlebewesen mit sich herum – genannt »Mikrobiom«. Schon das Gewicht unseres Darmzoos macht das Mikrobiom mit anderen Organen unseres Körpers vergleichbar.
Heute wissen wir, dass das Mikrobiom für unsere Gesundheit existentiell wichtig ist. Es produziert lebenswichtige Stoffe wie etwa verschiedene B-Vitamine und Enzyme, es moduliert das Immunsystem und vertreibt krank machende Keime. Aber nur dann, wenn wir unsere winzigen Mitbewohner regelmäßig füttern, und zwar richtig.
Wenn nun die Bakterien in unserem Darm funktionieren wie ein unbekanntes Organ und wenn sie über ihre Stoffwechselprodukte direkten Einfluss nehmen auf unser Immunsystem und sogar unser Gehirn – was heißt das konkret für Menschen, die unter einer Autoimmunerkrankung wie Multiple Sklerose leiden?
Das wollte das Team um Prof. Haghikia von der Neurologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum (RUB) wissen und untersuchte Blut und Stuhl von MS-Patienten im Labor.
ERGEBNIS: Signifikant weniger Propionsäure im Vergleich zu gesunden Menschen. Und das vor allem nach dem ersten Schub. MS und Darm hängen also zusammen. Doch wie genau?
Um das herauszufinden, gab das Team MS-Patienten jeden Tag 1.000mg Propionsäure, und zwar zusätzlich zu ihrer regulären Immuntherapie. Ergebnis: Schon nach zwei Wochen ein messbar besseres Immunsystem (mehr T-Zellen), langfristig dann weniger Schübe, weniger Hirnschäden und ein gesünderes Mikrobiom. Das heißt: DAS MIKROBIOM IN UNSEREM DARM PRODUZIERT SELBST EIN MITTEL GEGEN MS, wenn wir richtig essen. Eine wunderbare Nachricht!
Mitbekommen? Das Prinzip verstanden? Da forscht und sucht und produziert die Pharma-Medizin nach immer neuen Immun-Suppressiva gegen die schreckliche Autoimmunkrankheit Multiple Sklerose und hier … zeigt uns die Natur, wie es geht.
Sie könnten das Prinzip auch übersetzen mit „ketogene Kost“, also das, was jeder Säugling in den ersten Lebensmonaten völlig selbstverständlich exerziert. Ketose. Gucken Sie mal unter dem Stichwort „Neuroprotektion“ in diesen News nach.
PS: Schwere Covid-19-Verläufe sind charakterisiert durch Autoimmun-Komplexe. Wissen Sie inzwischen. Das Gleiche scheint übrigens für Long-Covid zu gelten.
Jeder von Ihnen könnte jetzt selbst nachdenken, falls er oder Bekannte betroffen sind. Könnte.
Quelle: Der inzwischen Kult-Kalender, Ausgabe 2023.