Glutamat
gilt als das Gift hinter dem berühmten "Chinarestaurant-Syndrom", erfunden 1968. Von Dr. Kwok im New Engl J Med. Glutamat verursachte hochrotes Gesicht, Nackenschweiß, Kopfschmerzen und Übelkeit.
Herrlich. Wieder so ein Feind. Wir freuen uns immer, wenn wir Bösewichte identifizieren. In der Politik war es früher der Franzose, ist es jetzt der Taliban, in der Medizin sind es die jährlichen Katastrophen von BSE bis hin zur Vogelgrippe. Lenkt so schön ab.
Lenkt ab von der Eigenverantwortung. Für Ihr Essen sind Sie selbst verantwortlich. Das beginnt schon beim Restaurantbesuch. Sie geben Verantwortung ab. Schon mal drüber nachgedacht? Haben Ihre Vorfahren die Nahrung aus Supermärkten bezogen? Also aus Übersee? Haben die sich "bekochen lassen"?
Ich schreibe hier, weil Sie mich fragen. Nach Glutamat. Werden wir doch einfach nüchtern und sachlich: Glutamat ist das Natriumsalz der Glutaminsäure, einer der in der Natur am weitesten verbreiteten Aminosäure. Glutamat ist eine natürliche Substanz, die sich besonders in Milchprodukten, Fleisch, Fisch, aber auch in zahlreichen Gemüsen findet. Glutamat essen wir sowieso täglich 8 bis 12 g. Unausweichlich. Weil es überall drin ist. In den Vierziger Jahren galt Glutamat als Geheimsubstanz zur Hirnleistungssteigerung. Also wurden damals Kinder gefüttert mit bis zu 40 g Glutamat über Wochen und Monate.
Passiert ist damals nichts. Wie gesagt: das Chinarestaurant-Syndrom wurde erst 1968 erfunden. Erklärung ganz einfach: Der Mensch hatte halt eine Allergie. Von mir aus auf Krabben oder Soja.
Interessant: Muttermilch enthält 11 Mal mehr Glutamat als Kuhmilch. Babys an der Mutterbrust konsumieren also mehr Glutamat pro Kilogramm Körpergewicht als jemals in Ihrem späteren Leben.
Weshalb ich über solche Dinge schreibe? Versuchen Sie Ihr Leben zu vereinfachen. Böse Glaubenssätze zu...streichen. Hören Sie auf, hinter all den Feinden herzurennen. Machen Sie lieber sich selbst... stark. Unverwundbar. Fangen Sie an, in sich selbst zu ruhen.
Sie erinnern sich: Die Einleitung meines Drei Tages Seminares. Vielleicht doch einmal zuhören?