Gute Vorsätze fassen und auch umsetzen
Alle Jahre wieder nehmen wir uns zum Ende des alten Jahres vor, dass wir im neuen Jahr einiges ändern möchten. Neujahrsvorsätze sind ein weit verbreitetes Phänomen. Haben Sie auch welche, wie z. B.
- Weniger Süßigkeiten
- Abnehmen
- Mehr Sport treiben
- Mehr Zeit mit der Familie
- Sich weniger Stressen lassen
- Mit dem Alkohol, Rauchen, etc. aufhören.
Aber warum scheitern die meisten Vorsätze schon innerhalb der ersten vier Wochen des neuen Jahres? Es liegt vor allem an einem winzigen Molekül, das als Neurotransmitter in Ihrem Leben ganz viel zu sagen und zu bestimmen hat: Dopamin.
Dieser Neurotransmitter spielt eine entscheidende Rolle bei der Motivation, Konzentration und Beharrlichkeit, die insbesondere im Kontext von Neujahrsvorsätzen notwendig ist. Ziele setzen und verfolgen geht nur, wenn unsere Dopaminreserven ausreichend sind. Ein Mangel an Dopamin führt regelmäßig zu einem Scheitern von Neujahrsvorsätzen.
Kein Lebewesen auf der Welt besitzt so viel Dopamin in seinem Nervensystem, wie der Mensch. Daher kann der Mensch auch kreativ sein, forschen, entdecken und Pläne schmieden. Dopamin treibt uns an und lässt uns Höchstleistungen erbringen. Dopamin regiert die Welt, wie der Psychiater und Verhaltenswissenschaftler David Liberman zurecht sagt.
Dopamin ist ein Neurotransmitter, der mit dem Belohnungssystem des Gehirns verbunden ist. Es wird freigesetzt, wenn wir Belohnungen erwarten oder erhalten, was uns motiviert, bestimmte Verhaltensweisen zu wiederholen. Ein niedriger Dopaminspiegel kann daher zu Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und verminderter Freude an Aktivitäten führen. Ein ausgewogenes Dopaminsystem ist essenziell für das Setzen und Verfolgen von Zielen. Ein niedriger Dopaminspiegel kann sogar Depressionen auslösen.
Also sollten spätestens jetzt im Dezember die bio-chemischen Grundlagen dafür geschaffen werden, dass die Umsetzung der Neujahrsvorsätze auch funktioniert.
Für einen guten Dopaminspiegel benötigt es nicht viel. Das Rezept bzw. die Bauanleitung für Dopamin ist recht übersichtlich:
L-Tyrosin + Vitamin B6 = Dopamin
Wenn nicht ausreichend L-Tyrosin vorhanden ist, kann auch L-Phenylalanin eingesetzt werden. Der Körper kann aus dieser Aminosäure problemlos L-Tyrosin bauen.
Allerdings scheitert es in der dunklen Jahreszeit oft an der ausreichenden Zufuhr von Aminosäuren, also an L-Tyrosin und auch an L-Phenylalanin. Denn traditionell essen wir im Dezember viel mehr Kohlenhydrate als Proteine und in den Tagen „zwischen den Jahren“ sowieso. Gute Tyrosin-Quellen sind – Sie wissen es schon - Käse, Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte.
Grundsätzlich empfehle ich Ihnen gerade im kohlenhydrat-lastigen Dezember als zusätzliche Unterstützung für Ihr Nervensystem 1 g Tyrosin bzw. Phenylalanin am Tag, damit Sie Dopamin-gestärkt in den Januar starten können. In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2025!
Quelle:
Jovanoski KD, Duquenoy L, Mitchell J, Kapoor I, Treiber CD, Croset V, Dempsey G, Parepalli S, Cognigni P, Otto N, Felsenberg J, Waddell S. Dopaminergic systems create reward seeking despite adverse consequences. Nature. 2023 Nov;623(7986):356-365. doi: 10.1038/s41586-023-06671-8. Epub 2023 Oct 25. Erratum in: Nature. 2023 Dec;624(7991):E5. doi: 10.1038/s41586-023-06876-x. PMID: 37880370; PMCID: PMC10632144.
Über die Autorin:
"Kyra Kauffmann, Jahrgang 1971, Mutter zweier kleiner Söhne, Volkswirtin, seit 20 Jahren niedergelassene Heilpraktikerin, Buchautorin, Dozentin, Journalistin und seit 3 Jahren begeisterte Medizinstudentin.
Zur Medizin kam ich durch meine eigene schwere Erkrankung mit Anfang 30, bei der mir seinerzeit kein Arzt wirklich helfen konnte. („Ihre Werte sind alle super – es ist alles rein psychisch!“). Hilfe bekam ich von Heilpraktikern, die zunächst einmal eine wirklich gründliche Labordiagnostik durchgeführt haben, ganz nach dem Vorbild von Dr. Ulrich Strunz. Es war eine neue Welt, die sich mir eröffnete und die Erkenntnisse, haben mich sofort fasziniert (ohnehin bin ich ein Zahlen-Daten-Fakten-Fan und habe nicht umsonst das Studium der VWL gewählt). Die Begeisterung war so groß, dass ich meinen alten Beruf an den Nagel hängte und Heilpraktikerin wurde. Meine Praxis führe ich seit 20 Jahren mit großer Begeisterung und bin – natürlich - auf Labordiagnostik spezialisiert und kann so oft vielen Symptomen auf den Grund gehen. In 2 Jahren hoffentlich dann auch als Ärztin.