Haben Sie wohl alle verstanden: Mehr als die Hälfte Ihrer täglichen Nahrung vor Ihnen auf dem Teller sollte aus Gemüse bestehen. Nachdem dies in der Regel nicht der Fall ist, suche ich in der Praxis nach immer neuen Gründen, Sie zu überzeugen. In der Theorie alles ganz einfach und einsichtig, aber in der Praxis… ? Gucken Sie doch heute einmal kritisch auf Ihre täglichen 3 – 5 Mahlzeiten …


Natürlich haben Sie ´s schwerer als ich. Wieder einmal. Weiß ich. Frühstück und Mittagessen kenn ich nicht. Brauche ich also auch nicht nachgucken. Zunehmend ernähre ich mich strikt nur noch zwischen 18 und 22 Uhr. Wie gesagt: Ich hab´s leichter. Den Überblick zu behalten.


Weshalb Gemüse? Fällt Ihnen sofort ein: Enthält Vitamine und Mineralien. Einverstanden.


  • Vitamine sind essentiell. Lebensnotwendig. Ohne Vitamine funktioniert nichts, gar nichts in Ihrem Körper. Schon gar nicht die Energiebereitstellung. Schon gar nicht Ihr Immunsystem (bestes Beispiel heute: Corona).
  • Mineralien. Für mich so eindrucksvoll die oft dramatische Senkung Ihres erhöhten Blutdrucks genauso wie die Beseitigung von Herzrhythmusstörungen durch Gemüse. Verdanken Sie in erster Linie dem Kalium, dann dem Magnesium. Ach ja: Wer von Ihnen hat wirklich einen Kaliumwert im Serum von über 5,0 mmol/l?

Inzwischen – durch die Beschäftigung mit dem Mikrobiom – haben wir viel auch über die Bedeutung von Ballaststoffen gelernt. Hieß früher nur: Hilft bei der Cholesterinsenkung. Heute: Die Grundlage eines gesunden Mikrobioms und damit Ihrer Gesamtgesundheit.

All dies haben Sie gewusst, wissen Sie. Darf ich Ihnen, möglich hochwissenschaftlich und biochemisch, heute nahebringen, wie Gemüse ganz entscheidend Ihren Körper vor Krebs schützen kann? Also nicht nur ein bisschen… sondern ganz entscheidend! Na, dann mal los:


„Brustkrebs ist meistens (meistens!) mit einem Defizit in Östrogen-Stoffwechsel verknüpft. Defizit heißt, dass der Körper den Östradiol-16-alpha-hydroxylierungs-Stoffwechselweg beschreitet, der das Hormon leider immer noch aktiv genug belässt, um an Brustzellen im Laufe von Jahren Krebs entstehen zu lassen.


Gesund und richtig wäre dagegen der Östradiol-2-alpha-hydroxylierungs-Stoffwechselweg, der die Hormone vollständig neutralisiert und niemals zum Brustkrebs führt.


Um den Östrogenstoffwechsel in die gesunde Richtung zu lenken, benötigt der Körper eine chemische Substanz, die Indol-3-carbinol genannt wird. Eine der besten Quellen dafür ist Grünkohl. Gibt man genügend Indol-3-carbinol, steigt der gesunde Östrogenstoffwechsel um 50 bis 70 % an und wird der krebsige Stoffwechsel gleichzeitig reduziert (J Nat Cancer Inst. 1990; 82:910).“


FAZIT: Grünkohl, Brokkoli und Co rettet Ihr Leben. Klingt ein bisschen großspurig, ist aber so: entscheidend natürlich, dass Sie von frühester Jugend an, tagtäglich ein bisschen von dieser lebensrettenden Substanz zu sich nehmen. Und nicht nur einmal alle halben Jahre. Dieses „täglich“ funktioniert, wenn man eben sich auch tagtäglich um mehr, um noch mehr, um viel mehr Gemüse auf dem Teller bemüht.


Bestes Beispiel: Curcuma. Kennen Sie. Scheint, tagtäglich gegessen, ganze Völker wie die Inder sehr zuverlässig vor Krebs zu schützen. Wenn Europäer mit 65 Jahren beginnen, ab und zu ein paar Kapseln Curcuma zu schlucken… werden sie regelmäßig enttäuscht.


Noch eine etwas aufsässige Anmerkung: Diese Wundersubstanz Indol-3-carbinol ist ein „nicht zugelassenes Arzneimittel“. Gibt’s nicht in der Apotheke. Tja. Ausweg? Kann ich Ihnen verraten: Chemotherapeutika gibt’s in der Apotheke, sind zugelassen.