Lautet die Überschrift einer Titel-Story in „LebensWert 2002“. Die sich mit dem Hauptproblem der zivilisierten Menschheit (noch einmal: dem Hauptproblem), nämlich dem Übergewicht beschäftigt. Besser noch, mit der Lösung dieses Problems. Ganz bezeichnend, dass hier nicht negativ herumgejammert wurde, sondern dass hier positiv – und lächelnd! – ein Ausweg aufgezeigt wurde.


AUS DER CORONA-PANDEMIE. Diese Pandemie des Übergewichtes (nicht eines Virus!) haben wir alle – ausgenommen Politiker – inzwischen verstanden.


Juli 2021 in Lausanne mit Hilfe künstlicher Intelligenz bewiesen: INSULINRESISTENZ ist die Wurzel allen Übels. Auch der Corona-Krise.


20 Jahre vorher also bereits – besser gesagt, wieder einmal – die Lösung dieses unseres Problems. Wenn wir schon die Wurzel allen Bösen, nämlich die Überbevölkerung dieses Globus nicht in den Griff bekommen können und wollen, dann sollten wir uns wenigstens bemühen, für all die zu vielen Menschlein ein möglichst gesundes, glückliches Leben zu programmieren.

Gebrauchsanleitung folgt. Ich zitiere aus dem Artikel 2002:


„Würde man eine Umfrage starten, welchen Namen man mit den Worten „Forever Young“ verbindet – den von Bob Dylan, Sänger des gleichnamigen Liedes, oder den von Ulrich Strunz, Begründer des gleichnamigen Fitnessprogramms – Strunz würde mit weitem Abstande vorne liegen. Der Internist und Orthomolekular-Mediziner hat es in den vergangenen Jahren geschafft, eine regelrechte Bewegung ins Leben zu rufen. Alle, die etwas für ihr KÖRPERLICHES, aber auch SEELISCHES Wohlbefinden tun möchten, alle, die beim Blick in den Spiegel zur Überzeugung gelangen, es fehle ihnen entschieden an Power und Ausgeglichenheit, für die ist Strunz zur Institution geworden.


Was bestimmt zu einem nicht unerheblichen Maße daran liegt, dass der inzwischen 58-jährige seine Überzeugungen vorlebt wie kaum ein Zweiter. Wer Strunz einmal bei einem seiner Vorträge und Seminare erlebt hat, muss von der Energie, die dieser Mann ausstrahlt, beeindruckt sein. Und dann erst seine sportliche Visitenkarte. Mit 45 fing er an, regelmäßig zu laufen, Radfahren und Schwimmen kamen bald darauf hinzu. Heute ist Strunz der Erste auf diesem Planeten, der alle sechs Ironman- und Ultraman-Triathlons innerhalb eines Jahres absolviert hat.


Wir essen uns krank


Müssen wir das auch können? Sicherlich nicht. Aber ein bisschen mehr Bewegung dürfte schon sein, ein wenig mehr Gesundheit, mehr Vitalität, mehr Wohlgefühl. Woran all das scheitert, liegt auf er Hand: Wir sind zu bequem. Und das wiederum hat zur Folge: Wir sind zu dick!“


An diesem Punkt hakt das neue Diätbuch von Ulrich Strunz ein. Seine These, die er wisschenschaftlich fundiert, gleichwohl aber allgemein verständlich und streckenweise sogar äußerst unterhaltsam entfaltet.


An den überschüssigen Pfunden sind mangelnde Bewegung und falsche Ernährung gleichermaßen schuld. Beide Faktoren führen dazu, dass wir zu wenig Fett in unseren Muskeln verbrennen und – untrennbar damit verbunden – dass unser Hormonhaushalt nicht ordnungsgemäß auf Touren kommt.


Schlüsselrolle der Hormone


Hormone sind für Strunz das A und O beim Schlankwerden und Schlankbleiben. Von ihnen hängt die Antwort auf die entscheidende Frage ab: dick oder dünn? Sie lassen Pfunde wuchern oder bewirken, dass diese schmelzen wie Eis in der Sonne. Gute gibt es in Bezug auf unser Gewicht, das sind Testosteron und das Wachstumshormon, und es gibt die bösen, namentlich das Stresshormon Cortisol und Insulin, das Zucker statt Fett abbaut.


Wie wir an die Hormone kommen? Durch die Nahrung. Hier ist Strunz beim Kern seines Themas. Wir essen uns krank. Weil auf unsere Tische „vitalstoffleerer Naturmüll oder Nahrungsmittel aus der Fabrik“ kommen. Weil wir zu wenig Obst und Gemüse und also zu wenig Eisen, Phosphor, Magnesium und Calcium essen, weil wir zu wenig Vitamine und zu wenig Eiweiß zu uns nehmen. Auf diese Weise entsteht in unserem Körper ein Nährstoffmangel. Ein faktisch nicht gegebenes Hungerszenario wird dadurch vorgespiegelt, und schon spielen die Hormone verrückt und beginnen Fett in den Fettzellen zu horten.


Drei Stufen umfasst die Strunz-Diät. Vom schnellen Abnehmen in der ersten Woche über eine Intervall-Diät, die dem sonst üblichen Jojo-Effekt des Wiederzunehmens entgegenwirkt, bis hin zur praktisch endlosen Forever-Young-Diät. Was sie mit sich bringt, ist ein bewegtes Leben, ein fröhliches gesundes und schlankes Leben.“


Natürlich werden wir gesteuert von unseren Hormonen. Von den guten wie Testosteron, welches leider entscheidend durch Stress gebremst wird, genauso wie von den bösen, dem zu viel an Insulin, das wir durch unsere Ernährung steuern (könnten!).

Wurde ich und natürlich tausende andere Ärzte, die theoretisch und praktisch gegen das Übergewicht angegangen sind, in der Regel noch belächelt… „ich bin Gourmet! Essen heißt für mich Lebensfreude!“ ... so wird uns jetzt, 20 Jahre nach dieser Titelstory zunehmend und erschreckend bewusst, was wir uns mit unserer Nachlässigkeit, unserer Trägheit, unserer Faulheit, unserer Tatsachenverleugnung eingebrockt haben.


So lange massiv übergewichtige, richtig fette Politiker das Fernsehen täglich beherrschen … bis hin zu Gesundheitsministern (!!!) bestimmter Bundesländer … solange die also ihre Vorbildfunktion überhaupt nicht kapiert haben, darf man von uns, der normalen Bevölkerung auch keine besonderen Kraftanstrengungen erwarten.


Natürlich war nicht nur mir das auch vor 20 Jahren bewusst. Daher haben wir im Sinne der Frohmedizin das ganze Thema positiv besetzt. Mit Glück, mit Leichtigkeit, mit Lebensfreude, die man alle schon durchs Laufen – und damit erhöhte Fettverbrennung – erreichen könnte. Der Zugang war also nicht Verbot, sondern Einladung ins Glück.

Noch einmal: Heute, dank Corona, bekommen wir die Quittung für das Zugucken. Betrifft auch und ganz besonders uns Ärzte, meine Kollegen. Die resigniert haben. „Hat eh keinen Sinn“. Die von Berufswegen verpflichtet gewesen wären, gegen Fettsucht, Übergewicht, Insulinresistenz sehr viel entschiedener angehen zu müssen.

Wie gesagt: Quittung haben wir heute. Lockdown. Schulschließungen. Psychisch verletzte Kinder … das Schlimmste!