Unser Meisterhormon Insulin wird in der Studie von Francesco Facchini mal herrlich einfach dargestellt, so wie man sich das wünscht. Wir haben das Hormon schon oft in den News beschrieben und die vielen Auswirkungen auf biochemische Prozesse dargestellt. Dabei bemerkt man, wie komplex der menschliche Körper und auch wie vielfältig die Wirkung von Insulin ist. Doch hier die ganz einfache Darstellung von Francesco Facchini:



In der Studie wurden 208 gesunde Teilnehmer über einen Zeitraum von 4 bis 11 Jahren untersucht und es wurde in der Zeit die Anzahl an folgenden neu aufgetretenen Erkrankungen ermittelt:


  • Y-Achse: Number of Clinical Events (Anzahl an Klinikaufenthalten)

  • X-Achse: Insulinspiegel aufgeteilt in drei Gruppen: keine Insulinresistenz (<4.4), milde Insulinresistenz (4,4 bis 7,8) und fortgeschrittene Insulinresistenz (>7,8).

Die in der Grafik verwendeten Abkürzungen:


  • Bluthochdruck (HT),
  • Koronare Herzerkrankung (CHD),
  • Schlaganfall (CVA),
  • Krebs (CA) und
  • Typ-2 Diabetes (Type 2)

Wir können es ganz kurz machen: Wir Strunzianer alias Low-Carbler finden uns ganz links in der Gruppe, in der all diese Erkrankungen nicht vorkommen. Was natürlich daran liegt, dass unser Nüchterninsulinwert niedrig ist (unter 5 mIE/dl). Hingegen wies die Gruppe mit der fortgeschrittenen Insulinresistenz die komplette Palette an unerwünschten Erkrankungen auf. Der hier in der Studie ermittelte Faktor ist die Fähigkeit des Körpers, auf Insulin zu reagieren und somit Insulin in der natürlichen Höhe im Körper zu haben. Ich führe in meinem Buch „Der Fastenkompass – Insulin ganzheitlich verstehen“ aus, wie vielfältig die Wirkung von Insulin ist. Dieses Hormon schleust eben nicht nur Blutzucker in die Zellen, sondern reguliert leider auch hunderte bis tausende anderer biochemischer Abläufe, wie z.B. die Bildung des Enzyms Metalloproteinase (https://www.strunz.com/news/gelenkgesundheit-durch-low-carb.html), welches sich direkt auf Ihre Gelenkgesundheit auswirkt. Ein Ablauf, den man eben nicht auf den ersten Blick sieht, sondern den man kennen muss. So auch das gesamte Thema Aromatase, welches ebenfalls stark von Insulin beeinflusst wird. Das könnte z.B. der Grund für Ihr niedriges Testosteron als Mann sein. Anstatt sich das nun spritzen zu lassen, könnte man zunächst einmal fragen: Wieso ist das bei mir niedrig? Und wieso ist Östrogen bei mir als Mann hoch? Die einfache Antwort könnte mit einem Wort gesagt sein: Insulinresistenz. Bei Frauen verhält es sich interessanterweise genau umgedreht. Hier wandelt der Körper Östrogen in Testosteron um und Frauen haben dann plötzlich einen zu hohen Testosteronspiegel. Ein Kennzeichen ist oftmals ein Haarverlust, wie er sonst nur bei Männern mit zu hohem Dihydrotestosteron (DHT) zu finden ist.


Quelle: Insulin Resistance as a Predictor of Age-Related Diseases, Francesco Facchini et al., 2001, DOI: 10.1210/jcem.86.8.7763



Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”