In der in 2021 erschienenen Veröffentlichung von Emilie Kjeldsen wird anhand einer Kohorte von 111.984 Teilnehmern das Risiko für Demenz ermittelt. Mit in Betracht gezogen hat man darüber hinaus das bekannte Risiko des APOE-Gens, welches in der Variante APOE-4 Ihr Risiko stark erhöhen kann, wenn Sie sich falsch ernähren. Ich führe das in meinem Genbuch aus. Doch zurück zu dieser Studie und zurück zu HDL. In dieser Studie wurde folgendes Risiko ermittelt:



Wenn man sich die beiden Risikolinien anschaut (Y-Achse), dann sieht man, dass bei Männern wie bei Frauen das Risiko steigt, sobald HDL (X-Achse) über ca. 100 mg/dl steigt. Doch was man an dieser Stelle ganz deutlich sagen muss: Das ist nur ein Verdacht, da es sich um eine epidemiologische Auswertung handelt, auch wenn HDL im Blut gemessen wurde. Man kann hier keine eindeutige Aussage formulieren, sondern lediglich den Verdacht äußern. Das Spannende ist trotzdem: Auch wenn bekannte Risikofaktoren wie eben Triglyceride und APOE4 berücksichtigt wurden, blieb das Risiko unverändert.

Aber in der Studie finden sich weitere Daten, werfen wir da noch kurz einen Blick drauf, ob uns hier etwas auffällt:



Mit fällt sofort auf, dass über die Hälfte der Teilnehmer an der Studie Bluthochdruck haben, ein Zeichen für das metabolische Syndrom. Zudem liegt der durchschnittliche Wert für Triglyceride bei den Männern bei 141,59 und bei den Frauen bei 106,19 mg/dl. Der Zielwert, den man auch recht einfach mit einer genetisch korrekten Low Carb-Ernährung hinbekommt, liegt unter 70 mg/dl, besser unter 50 mg/dl. Denn was man hier zwischen den Zeilen liest, ist das übliche Problem unserer Gesellschaft: Insulinresistenz, was mit so „harmlosen“ Problemen wie Bluthochdruck anfängt (siehe https://www.strunz.com/news/schwarze-schwaene.html).

Was bleibt als Ergebnis übrig?

Wenn Sie sehr hohe HDL-Werte von über 90 mg/dl haben, ohne Low Carb zu essen, dann ist das mit Vorsicht zu genießen bzw. ein Warnhinweis. Generell freut man sich über einen hohen HDL-Wert, da es vermeintlich als das gute Cholesterin beschrieben wird, was nicht stimmt. LDL ist eben auch nicht per se das schlechte Cholesterin. Es könnte sein, dass ein unerwartet hoher HDL-Wert anzeigt: Hier im Körper stimmt etwas nicht! Hier ist ggf. zu hoher oxidativer Stress vorhanden und/oder Ihr Fettstoffwechsel aufgrund eines zu hohen Insulins gestört. Beides kann man inzwischen in fast allen Laboren messen lassen.


Quelle: Plasma high-density lipoprotein cholesterol and risk of dementia: observational and genetic studies, Emilie Kjeldsen et al., 2021, DOI: 10.1093/cvr/cvab164


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”