Ja, ja, das Sprunggelenk….
Wichtig. Merkt man selbstverständlich erst dann, wenn es verletzt ist, wenn es schmerzt, wenn man nur noch humpelt. Da schwindet die Lebensfreude ziemlich rasch… Schmerzen bei jedem Aufstehen. Bei jedem Schritt. Und war man vorher – unvorsichtigerweise – bereits Läufer, Sportler, tut das Ganze besonders weh. Entzugserscheinungen.
Viele von Ihnen kennen sich hier aus.
Schön. Gut. Spöttisch daherreden kann ich auch, lieber Dr. Strunz… aber was tut man, wenn …? Schreibt mir ein junger Mann:
„Nach einem Foul beim Fußball habe ich einen Abriss des vorderen Außenbandes, Teilabriss des hinteren Außenbandes, leichte Dehnung des Syndesmosebandes und eine Verbreiterung des Gelenkspaltes erlitten.
Da dies nicht die erste Verletzung des Sprunggelenkes war, spricht mein Doc jetzt von einer Operation wegen einer chronischen Instabilität des Sprunggelenkes.
Meine Frage: Was ist denn in so einem Fall der Ansatz der Frohmedizin? Ein Reh kann sich doch auch keiner Operation unterziehen!?!“
Klug. Sportler. Halt stopp: Weniger klug: Fußballspieler. Aber wie auch immer: Er hat Not. Er frägt intelligent (!). Kann man ihm helfen? Lassen Sie mich zunächst meine – selbstverständlich möglichst verkürzte – Antwort zitieren:
„Habe längst darüber geschrieben! Hatte selbst Knöchelbruch, drei von vier Bändern gerissen. Na und? Hab´s getapet und bin ab Folgetag täglich 3 Stunden auf Heimtrainer wegen Durchblutung, also schnellere Heilung. 3 Monate später Marathon.“
Für diese etwas unwirsche Antworten kann ich nichts. Die überkommen mich im gedrängten Praxisalltag. Ich meins wirklich nicht bös. Das Unangenehme ist ja immer das Gleiche: Der Strunz scheint alles schon einmal selbst erlebt zu haben. Dumm aber auch. Genauer:
- Knöchelbruch. Quer durch. Aber nicht „verschoben“. Zum Glück.
- Von vier Bändern eines komplett, zwei teil-abgerissen.
Dabei gelernt, dass diese Bänder in Bindegewebshüllen verpackt sind. Was die Heilung ungeheuer erleichtert: Die Abriss-Enden finden zueinander.
Unser Körper ist wirklich ein Wunderwerk.
Der entscheidende Hinweis aber war: Maximieren Sie die Durchblutung. Bis zu 10-fach. Dann heilt das eben auch „10-fach schneller“. Also bewegen Sie das verletzte Bein stundenlang so, dass nichts passieren kann. Heißt: Feste einwickeln, aufs Ergometer.
PS: Beckenbauer war mir nahe. Praktisch nie verletzt. Weshalb? Der hat damals schon (völlig neu und unüblich) lange Läufe praktiziert. Heimlich. Im Walde. Und der deswegen nach 80 Minuten nicht „völlig erschöpft“ in das ausgestreckte Bein des Verteidigers gerumpelt ist und sich verletzt hat, wie die andern, sondern, wie ein Rehlein, darüber sprang. Sie haben mich schon verstanden.
Heißt also: Wenn schon Fußball, dann gleichzeitig Marathon. Wenn schon Tennis (kennen Sie die Krankengeschichte von Boris??) dann gleichzeitig massives (!) Crosstraining. Schwierig für einen Profi… ich weiß.