So lautete die Überschrift eines Artikels in der Ärztezeitung am 24.3.2012. Ein kurzer, gut recherchierter Beitrag, der berechtigte Hoffnung macht (ich habe ihn unten verlinkt).

Denn Brustkrebs ist das Schreckgespenst der meisten Frauen. In Deutschland zählt man leider über 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Und es werden immer häufiger auch jüngere Frauen diagnostiziert. Schon in jungen Jahren habe ich meine Gynäkologen immer gefragt, was man denn tun könne, um eben möglichst nicht zu erkranken.

„Nichts besonders. Tasten Sie sich regelmäßig ab und gehen Sie ab 50 dann immer zum Mammographie-Screening.“ – lauteten die immer gleichen Antworten.

Leider scheint Prävention immer noch kein Thema für die meisten Ärzten, auch nicht für Gynäkologen, zu sein. Denn sonst würden sie eindringlich ihre Patientinnen zum Sport, Alkoholverzicht und zur Gewichtsreduktion auffordern. Denn diese Lebensstilfaktoren reduzieren – evidenzbasiert! – das Erkrankungsrisiko.

Sie als Strunz-News-Leser wissen natürlich, dass Vitamin D3, Zink und Selen eine Schutzwirkung auf die Brustdrüsenzelle haben. Es gibt noch eine vierte Substanz, die leider noch viel zu unbekannt ist: Jod.

Wer sich an meinen letzten Beitrag erinnert, weiß, dass die Brustdrüsenzelle auf ihrer Zellmembran mit winzigen Transportern eigens für Jod ausgestattet ist.

In der Schwangerschaft und Stillzeit werden diese vermehrt ausgebildet, denn Jod aus der Nahrung der Mutter wird direkt an den Säugling über die Muttermilch weitergegeben. Das ist wichtig für die optimale Entwicklung des Babys. Aber auch die Mutter profitiert vom Stillen, denn geht Jod eine Verbindung mit bestimmten Fettsäuren ein, entstehen so genannte Jodlaktone. Diese beeinflussen die Wachstumsregulation der Brustzellen und leiten – wenn erforderlich - die Apoptose (den natürlichen Zelltod) ein. So wird Krebs wirksam vorgebeugt.

Hat Jod auch alleine und vor allem auch außerhalb der Stillzeit einen tumortoxischen Effekt? Die Frage stellte sich die Forschungsgruppe um Professor Dr. Harald Rösner an der Universität Hohenheim. Diese konnte zeigen, dass auch


  • Povidone-Iod (kennen Sie alle als Betaisodona® in der Wundversorgung als Desinfektionsmittel)

  • Lugolsche Lösung (eine wässrige Kalium-Iodid/Iod-Verbindung)

  • Molekulares Jod (I2)

tumortoxische Effekte nicht nur auf die menschliche Brustkrebszelllinie MCF-7, sondern auch auf verschiedene andere Tumorarten haben, sofern sie in entsprechend hoher Dosierung verabreicht werden.

Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse ist eine optimale (!) Jodversorgung nicht nur für eine gesunde Schilddrüse, sondern auch hinsichtlich einer Prävention von Brustkrebs, dringend zu empfehlen.


Was aber ist optimal?


Wer sich nicht ernährt wie eine Japanerin (tägliche Jodaufnahme zwischen 3 und 6 mg), sondern wie der Durchschnittseuropäer mit einer täglichen Jodaufnahme von etwa 70-120 mcg, wird kaum einen Effekt auf die Brust haben. Diese Mini-Mengen reichen noch nicht einmal für die Versorgung der Schilddrüse.


Japaner(innen) sind übrigens die Menschen mit der weltweit höchsten Lebenserwartung und der geringsten Brustkrebsinzidenz.

Empfehle ich Ihnen jetzt allen eine hohe Jod-Supplementation im mg-Bereich? Nein, lassen Sie sich von Experten beraten. Messen Sie Ihren Jodspiegel und fangen Sie vorsichtig an.

Weitere Infos zum gesunden Umgang mit Jod finden Sie auch hier: Kauffmann u. Kauffmann: Jod – das Standardwerk, Systemed Verlag, 3. Auflage 2021


Quellen:
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Jod-gegen-Brustkrebs-274063.html

Rösner H, Torremante P, Möller W, Gärtner R. Antiproliferative/cytotoxic activity of molecular iodine and iodolactones in various human carcinoma cell lines. No interfering with EGF-signaling, but evidence for apoptosis. Exp Clin Endocrinol Diabetes. 2010 Jul;118(7):410-9. doi: 10.1055/s-0029-1225615. Epub 2009 Oct 2. PMID: 19802778.

Rösner H, Möller W, Groebner S, Torremante P. Antiproliferative/cytotoxic effects of molecular iodine, povidone-iodine and Lugol's solution in different human carcinoma cell lines. Oncol Lett. 2016 Sep;12(3):2159-2162. doi: 10.3892/ol.2016.4811. Epub 2016 Jul 5. PMID: 27602156; PMCID: PMC4998524.

Mendieta I, Nuñez-Anita RE, Nava-Villalba M, Zambrano-Estrada X, Delgado-González E, Anguiano B, Aceves C. Molecular iodine exerts antineoplastic effects by diminishing proliferation and invasive potential and activating the immune response in mammary cancer xenografts. BMC Cancer. 2019 Mar 22;19(1):261. doi: 10.1186/s12885-019-5437-3. PMID: 30902074; PMCID: PMC6431076.

www.krebsdaten.de


Über die Autorin:


"Kyra Kauffmann, Jahrgang 1971, Mutter zweier kleiner Söhne, Volkswirtin, seit 20 Jahren niedergelassene Heilpraktikerin, Buchautorin, Dozentin, Journalistin und seit 3 Jahren begeisterte Medizinstudentin.

Zur Medizin kam ich durch meine eigene schwere Erkrankung mit Anfang 30, bei der mir seinerzeit kein Arzt wirklich helfen konnte. („Ihre Werte sind alle super – es ist alles rein psychisch!“). Hilfe bekam ich von Heilpraktikern, die zunächst einmal eine wirklich gründliche Labordiagnostik durchgeführt haben, ganz nach dem Vorbild von Dr. Ulrich Strunz. Es war eine neue Welt, die sich mir eröffnete und die Erkenntnisse, haben mich sofort fasziniert (ohnehin bin ich ein Zahlen-Daten-Fakten-Fan und habe nicht umsonst das Studium der VWL gewählt). Die Begeisterung war so groß, dass ich meinen alten Beruf an den Nagel hängte und Heilpraktikerin wurde. Meine Praxis führe ich seit 20 Jahren mit großer Begeisterung und bin – natürlich - auf Labordiagnostik spezialisiert und kann so oft vielen Symptomen auf den Grund gehen. In 2 Jahren hoffentlich dann auch als Ärztin. .