Paul Mason stellt in einem seiner Vorträge eine Studie aus dem Jahr 1975 vor, die heute nicht mehr durch die Ethik-Kommission käme. Trotzdem können wir uns heute das Ergebnis anschauen. Man hat 11 Teilnehmern im Krankenhaus eine Versorgung von Eiweiß, Glukose, Phosphor, Kalium, Natrium, Chlor, Kalzium und Magnesium durch intravenöse Gabe verabreicht, um zu analysieren, wie sich die Formel auf die Knochengesundheit auswirkt.

Das bedeutet: Man hatte die absolute Kontrolle darüber, was die Teilnehmer an Nährstoffen bekamen. Und dann hat man einzeln Nährstoffe aus der Formel entfernt und beobachtet, wie sich das auf die Knochengesundheit, die Muskeln und das Fettgewebe auswirkt.

Die Forscher ließen in einem Experiment das Eiweiß in Form von Aminosäuren aus der Formel. Das Resultat war verheerend. Die vorweg optimalen Verhältnisse der Mineralienspiegel im Blut brachen zum Teil komplett zusammen. Auch das einzelne Weglassen eines Minerals wie Natrium oder Phosphor hatte weitreichende Auswirkungen bezüglich Energie und Wohlbefinden. Gerade Phosphor ist wichtig für unseren Energiehaushalt, der ständig ein Element Phosphor an ADP anhängt zu ATP. Wenn man dieses Element nicht mehr zuführt, dann ist es nachvollziehbar, dass der Energiehaushalt darunter leidet.

Doch kommen wir zum Thema Knochengesundheit. Häufig wird an dieser Stelle nur das Thema Kalzium thematisiert. In dieser Studie zeigt sich jedoch, dass das Weglassen von Phosphor und Natrium sich negativ auf den Knochenstoffwechsel auswirkt. Also ganz konkret nicht nur Kalzium, sondern auch zwei Elemente, die wir eigentlich nie im Zusammenhang mit Knochengesundheit empfohlen bekommen. Häufig ist sogar exakt das Gegenteil der Fall, da nämlich oft empfohlen wird, möglichst natriumarm zu leben. Schuld daran ist jedoch nicht das arme Natrium (Salz), sondern ein zu hoher Insulinspiegel. Wenn Insulin im Menschen zu hoch ist, dann scheiden die Nieren Natrium nicht mehr normal aus. Es wird zu viel Natrium zurückgehalten, wodurch der Blutdruck steigt. Die Lösung sollte jedoch nicht sein, fortan kein Natrium mehr zu sich zu nehmen, sondern den Insulinspiegel in Ordnung zu bringen. Denn man sieht mal wieder, wie alle Werte zusammenhängen und an Stellen Auswirkungen haben, an denen man das niemals vermuten würde.

Insulin spielt dabei tausend und eine Rolle im Menschen. Eine möchte ich gern jetzt schon anreißen:

Durch einen zu hohen Insulinspiegel kommt es infolge zur sogenannten Fettleber. Eine so erkrankte Leber (leider der Normalzustand in westlichen Ländern; die für normal gehaltenen Leberblutwerte wurden in den letzten 30 Jahren verdoppelt) führt in Konsequenz dazu, dass ein Enzym mit dem Namen Metalloproteinase übermäßig häufig gebildet wird, was wiederum dazu führt, dass Ihre Gelenke Arthrose entwickeln. Wie das passiert, erkläre ich in der nächsten News.

Quellen:
Elemental Balances during Intravenous Hyperalimentation of Underweight Adult Subjects, Daniel Rudman et al., 1975, DOI: 10.1172/JCI107922

Substantial and Sustained Improvements in Blood Pressure, Weight and Lipid Profiles from a Carbohydrate Restricted Diet: An ObservationalStudy of Insulin Resistant Patients in Primary Care, D. Unwin et al., 2019, DOI: 10.3390/ijerph16152680


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”