Konzentrierter Schrott
Sie kennen meinen Begriff von der Schrottstudie. Ein typisches Beispiel die SELECT-Studie. In welcher – im Gegensatz zur gesamten bisherigen Forschung und Lehrmeinung – „bewiesen“ wurde, dass Vitamin E Prostatakrebs macht.
Wenn man genauer hinguckt, 4 Promille mehr Prostatakrebs macht dann, wenn die Versuchsteilnehmer schon zwei Jahre kein Vitamin E mehr genommen hatten. Dieses „schon zwei Jahre kein“ wird selbstverständlich nirgendwo erwähnt.
Die gleiche Studie muss nun herhalten, um zu beweisen, dass Omega 3 Prostatakrebs macht.
Noch einmal: Omega 3, Fischöl, also das, was die Inuit seit Jahrtausenden massiv täglich zu sich nehmen, mache Prostatakrebs. Dass dieser Volksstamm diese Erkrankung gar nicht kennt, interessiert nicht. Wir sind hier in der hohen Wissenschaft. Wissen Sie, wie man so etwas beweist?
Sensationell !
Die nehmen sich 834 Männer mit aktivem Prostatakrebs. Zum Teil hochagressiv. Der Krebs ist also längst bekannt. Und vergleichen mit 1393 gesunden Männern. Messen jetzt den Omega 3 Spiegel im Blut. Immerhin.
Und finden, dass die Männer mit dem höchsten Omega 3 Spiegel im Blut 43 Prozent häufiger Prostatakrebs aufwiesen. Das war’s auch schon.
Schon durchschaut? Das gleiche Spiel könnten Sie mit Statinen spielen: Menschen nach Herzinfarkt haben höhere Statinspiegel im Blut als Menschen ohne. Weil sie nämlich nach der Erkrankung vor lauter Angst Tabletten schlucken.
Parkinsonerkrankte haben höhere Spiegel Parkisonmedikamente im Blut als gesunde Menschen. Weil sie eben Ihre Parkinson-Tabletten einnehmen.
Und so hier: Menschen mit Prostatakrebs können schließlich lesen. Kennen die Arbeit von Prof. Witte (News vom 15.05.2009), in welcher der bewiesen hat, dass Omega 3 zu 63 Prozent vor Prostatakrebs schützt. Also nehmen sie Omega 3.
Fazit: Sie verstehen vielleicht langsam, weshalb ein kritischer Krebsforscher wie Prof. Begley soeben, 2012, sagen konnte, dass 90 Prozent der biochemischen Arbeiten in seinem Fachgebiet Schrott seien. Entweder gefälscht oder falsch.
Womöglich gilt das grundsätzlich für wissenschaftliche Arbeiten? Hübsches Beispiel dazu morgen.