Kraftausdauer
ist natürlich der entscheidende Punkt für uns Schwimmer, für uns Läufer, für uns Radfahrer. Auch nach Stunden wollen wir uns kräftig durchs Wasser ziehen, kräftig mit den Beinen den Berg hoch drücken.
Frage, von Ihnen immer wieder gestellt: Welche Rolle spielt hier die Ernährung? Insbesondere: Brauche ich für Kraftausdauer nicht ständig Kohlenhydrate? Könnte man meinen.
Meint man so lange, bis man einmal misst. Naturwissenschaftler haben sich das meinen abgewöhnt. Die messen und wissen lieber.
Das Modell war ein Kraftausdauertest am Beinstrecker und Beinbeuger in mehreren Sätzen – am Fitnessgerät. Objektiv. Reproduzierbar.
Und die Studienteilnehmer wurden mit verschiedener Kohlenhydratmenge ernährt, bis runter auf nur 15% der Gesamtkalorienmenge. Also fast gar nix.
Ergebnis: Auch bei stark reduzierter Kohlenhydratzufuhr gab es keinen Unterschied im Bezug auf die Kraftausdauer. Diese Aussage gilt für Normaltrainierende mit Trainingszeiten bis 60 Minuten. (Brit J Nutrition 2008, 100:283)
Und nach dem Training? Da hör ich immer mit ganz großen Ohren, dass jetzt die Kohlenhydratspeicher unbedingt aufgefüllt werden müssen, damit keine Muskeln abgebaut werden. Tja. Kann sein, kann nicht sein ... wir messen lieber:
In einer holländischen Studie wurde gezeigt dass der Eiweißaufbau nach dem Training auf einer hochwertigen Proteinquelle beruht! Eine zusätzliche Gabe von Kohlenhydraten hatte keinen zusätzlichen Aufbaueffekt (Am J Physiol Endokrinol Metab 2007, 293: E 833).
Wenn Ihnen das alles zu kompliziert ist, übernehmen Sie doch bitte einfach mein Bild: Kohlenhydrate ist etwas Wundervolles. Ist ein Luxus. Den man bitte nur ganz gezielt genießt. Genießt!