Krebsprävention mit Butyrat
Krebs ist die zweithäufigste Todesursache. Dabei betrifft jede achte Krebserkrankung den Darm. Müsste gar nicht sein, denn es gibt mittlerweile etliche Studien, die zeigen, wie Butyrat das Krebsrisiko reduziert und zur Heilung von Darmkrebs beiträgt.
Butyrat entsteht natürlicherweise im Darm, allerdings nur wenn dort Butyrat produzierende Darmbakterien ansässig sind. Die sind jedoch nur in ausreichender Menge vorhanden, wenn man viel Gemüse und Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen, Kichererbsen und Bohnen isst. Die Bakterien benötigen die Ballaststoffe für ihre Butyrat-Produktion.
In einer interessanten Studie mit normalen Mäusen und Tieren, die keine Butyrat bildenden Bakterien im Darm hatten, zeigte sich der enorme, positive Effekt. Ein Teil der Mäuse wurde mit extra vielen Ballaststoffen (High-Fiber Diet) und der andere Teil ohne die Extraportion (Control Diet) ernährt. In den Därmen der Ballaststoffgruppe bildete sich sehr viel Butyrat, epigenetische Schalter veränderten sich und die Mäuse waren unempfindlich gegenüber extra herbeigeführtem Tumorwachstum.
Wurden Mäuse, die über keine Butyrat produzierenden Bakterien im Darm verfügten, mit Extra-Butyrat gefüttert, zeigten sich die gleichen Effekte wie bei den normalen Mäusen, die viele Ballaststoffe erhielten.
In zweierlei Hinsicht ist dieser Versuch sehr wertvoll:
Die Kombination aus Butyrat produzierenden Bakterien und einer ballaststoffreichen Ernährung senkt nachweislich das Krebsrisiko.
Fehlen Butyrat produzierende Bakterien, kann der positive Effekt über die Einnahme von Butyrat erzielt werden.
In den Därmen vieler Menschen befinden sich zu wenige Butyrat produzierende Bakterien. Langfristig erhöht sich deren Anzahl, wenn mehr Ballaststoffe konsumiert werden. Um jedoch kurzfristig den positiven Effekt des Butyrats zur Krebsprävention oder zur Heilung von Krebs zu nutzen, bietet sich die zusätzliche Einnahme von Butyrat an.
Für eine optimale Gesundheit sollte man übrigens zwischen 30 und 50 g Ballaststoffe pro Tag verzehren.
In 100 g Brokkoli, Weißkohl, Möhren oder Blattspinat sind ca. 3 g Ballaststoffe enthalten, in 100 g Linsen 8 g und in 100 g Mandeln 11 g. Um auf 30 bis 50 g Ballaststoffe pro Tag zu kommen, muss man daher ganz schön viel Gemüse essen. Der Verzehr von Nüssen und Samen sowie von Hülsenfrüchten trägt zur ausreichenden Versorgung mit Ballaststoffen in erheblichem Rahmen bei.
Quelle: Bultman SJ. The microbiome and its potential as a cancer preventive intervention. Semin Oncol. 2016;43(1):97-106.
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"