Künstliche Intelligenz (KI)
Wird je nach Gemütslage als wundervolles buntes Paradies oder als Horrorvision beschrieben. Wird freilich – zum Glück? – niemals die menschliche Intelligenz exakt kopieren oder ersetzen können. Da ist sich mein kluger Sohnemann aus präzisen mathematischen Gründen ganz sicher.
Und wie fast immer hat er recht.
Was nun KI in der Medizin anlangt, bleibe ich positiv. Und werde soeben bestätigt von der Universität Bonn (Prof. Krawitz).
Der hat nämlich 22.560 Patientenfotos zusammengetragen. In der Hoffnung, am GESICHTSAUSDRUCK etwas über zugrundeliegende Krankheiten aussagen zu können.
Dahinter die Idee, dass viele Betroffene gerade seltener Erkrankungen eine Odyssee durchlaufen. Meistens finden sich genetische Veränderungen. Und die lassen sich wiederum an charakteristischen Merkmalen im Gesicht festmachen. Also haben Wissenschaftler der Uni Bonn eine Software trainiert, mit der sich anhand von Portraitfotos solche Krankheiten (seltene) schneller diagnostizieren lassen (Nature Genetics, DOI 10.1038/ s41588-021-0101-x).
Inzwischen können die Forscher 1.115 verschiedene seltene Erkrankungen erkennen: Die KI fand Unterschiedlichkeit im Erscheinungsbild, so dass …
… wir nun auch bestenfalls mit nur zwei Patienten als Grundlage eine relativ sichere Diagnose stellen können (Prof. Krawitz).
Heißt praktisch: Statt einer jahrelangen Odyssee (manche von Ihnen kennen sich hier bestens aus) einfach ein Portraitfoto. KI kann etwas Wunderbares sein.
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