Lärm und früher Tod
Lärmbelästigung, Dauerlärm ist nicht nur für mich ein außerordentliches Ärgernis. Laut WHO gehen allein durch Lärm in Europa jährlich 1,6 Millionen GESUNDE Lebensjahre verloren. Geschätzte 6,5 Millionen Menschen leiden aufgrund von Dauerlärm (Leben an einer Durchgangsstraße) an schweren Schlafstörungen. Lärmbelastung ist doch tatsächlich neben der Feinstaubbelastung zur zweithäufigsten Todesursache unter den Umweltbelastungen aufgestiegen.
Wie kommt´s? Weshalb?
Hat man an Mäusen untersucht:
Lärm führt zum Anstieg des Stresshormonspiegels (Adrenalin, Cortisol) und des Blutdrucks. Die Blutgefäße wurden an der Innenseite verletzt und entzündet (Vorstufe von Gefäßverkalkung und Infarkt).
Diese Veränderungen waren leider nicht nur auf die Gefäße beschränkt, sondern konnten auch im Gehirn nachgewiesen werden.
Ja und? Was tun? Lärm abschalten? Wie? Die Forscher an der Uni Mainz kamen jetzt auf eine geniale Idee. Bekannt war eine Proteinkinase namens AMPK. Dieses Enzym wird aktiviert, wenn die Zelle hungert und baut neue Energiereserven auf. Es wirkt auch stark entzündungshemmend und vermindert oxidativen Stress, so dass es theoretisch die Auswirkungen von Lärm mindern könnte. Dachten die Forscher.
Die kleine Sensation, deshalb diese News: AMPK kann stimuliert werden durch SPORT, FASTEN, MEDIKAMENTE (Metformin).
Also hat man wiederum Mäuse zum Laufen gebracht (Laufrad), hat sie wochenlang fasten lassen, hat Ihnen drei Tage Metformin gegeben.
Jede dieser Maßnahmen hob die negativen Auswirkungen des Lärms auf:
- Blutdruck und Radikalbildung normalisierten sich.
- Gefäßfunktionsstörungen gingen zurück.
- Entzündungsreaktion wurde reduziert.
Verblüffende Schlussfolgerung: Vor den schädlichen Auswirkungen von Dauerlärm, nämlich Stress mit typischen Gefäßschäden können Sie sich also mit drei Maßnahmen schützen. Noch einmal:
- Täglich laufen
- Intervallfasten
- Metformin, eine Diabetestablette. Vergessen Sie´s.
Quelle: Prof. Münzel, Zentrum Kardiologie Uni Mainz, in European Journal of Preventive Cardiology.
Diesen Newsbeitrag finden Sie auch auf www.drstrunz.de.