Laufen gegen Arthrose
ist der Titel eines Manuskriptes, verfasst von Herrn Professor Walther, Orthopäde in München. In dem er wissenschaftlich belegt, dass tägliche Bewegung unerlässlich ist für den Gelenkknorpel, ihn ernährt und aufbaut. Und dass Arthrose bekommt, wer sich nicht bewegt.
Besonders dann, wenn er übergewichtig ist.
Und auch wenn die Arthrose schon mal da ist, gilt „bewegen kommt vor operieren“, so die Neue Züricher Zeitung am Sonntag. Bezieht sich auf eine Studie, in welcher am Knie operierte Patienten verglichen wurden mit anders behandelten (Bewegung und Muskelaufbau). Resultat: Ein Vorteil für die Operierten war nicht erkennbar.
Versuchen Sie, das einem deutschen Orthopäden zu erklären.
Da greif ich doch lieber ins volle Menschenleben. Und erzähl Ihnen mal die Geschichte eines Schweizer Offiziers. Der 1984 arthroskopiert wurde. Diagnose: „altersunübliche Vorschädigungen an den Knorpelstrukturen“, also Arthrose. Der Offizier war „leicht übergewichtig“, Kettenraucher und bekennender Nichtläufer.
19 Jahre später, 2003, Kernspin des gleichen Knies. Die Diagnose: „Vollständig unauffällige Knorpelstrukturen in allen Kniekompartimenten“. Was war geschehen?
Ja, mei: Der fing halt 1986 das Laufen an und schaffte bis zur Kernspinuntersuchung 2003 immerhin 90.000 Kilometer. Gesamt. Dann war er gesund.
Versuchen Sie, das einmal einem deutschen Orthopäden zu erklären.
Der Witz dabei: Nach Diagnose der Arthrose 1984 wurde er 1988 für dienstuntauglich erklärt wegen „erheblicher Schädigungen des Kniebinnenraumes rechts“. Und 4 Tage nach diesem militärischen Urteil ist er erstmals den Marathon unter 3 Stunden gelaufen.
Dafür hat er sich dann nachträglich bei der Schweizer Armee entschuldigt. Name und Anschrift ist mir bekannt.
Bitte, bitte, bitte: Lassen Sie sich in Zukunft nicht mehr einsperren, einkasteln von Diagnosen, Geräten und Expertenurteilen. Das Leben funktioniert ganz anders. Jeder Affe weiß Bescheid.