Manchmal ist das Leben schön. Manchmal giggelt und kichert man vor sich hin. Hält es auf dem Stuhl nicht aus. Und möchte das Gefühl einfach nur weiter geben. Ihnen. Bitte erlauben Sie mir daher heute, weil es Samstag ist, Sie einfach zu unterhalten. Indem ich praktisch nur zitiere. Nämlich Jan Weiler in der WAMS vom 13.10.2013.

Weiler ist Papa. Von zwei Pubertieren. Falls Sie sich da auskennen. Darf ich?

„Männer werden sieben, danach wachsen sie nur noch. Daran ist etwas Wahres. Jürgen Klopp zum Beispiel benimmt sich am Spielfeldrand oft so, als würde er gleich seine Rassel auf den Rasen pfeffern. Und wer schon einmal in der grenzenlos empörte Talkshow-Gesicht von Gregor Gysi geschaut hat, weiß, was ein Dreijähriger fühlt, den sie in der Krabbelgruppe nicht mitspielen lassen.

Männliche Pubertierende, so Weiler, nebeln sich morgens mit einem Deospray ein, das duftet wie Sigfried und Roy in einer Großraumdisko. Und dann verlässt der „Herr“ das Haus morgens in einer Körperhaltung, die ich zuletzt bei Robert Mitchum in „El Dorado“ gesehen habe.

Karla hat soeben angerufen und mitgeteilt, dass sie die S-Bahn verpasst habe und leider zu spät komme, weil sie erst Jonas nach Hause begleiten müsse, weil der zu viel Wodka Red Bull hatte, weil Vanessa mit ihm Schluss gemacht habe, das müssten wir verstehen, auch wenn morgen Schule sei und unser Pünktlichkeitswahn sei übel peinlich...“ so Weiler.

Pubertiere habe ich auch erlebt. Und gelitten, unsäglich gelitten. Mir jeden Morgen klar gemacht, dass das schon Milliarden Vätern seit Millionen Jahren tagtäglich genauso passiert ist. Hat mich ein bisschen getröstet.

Aber das „Männer werden sieben, danach wachsen sie nur noch“... mache ich zu einem neuen Glaubenssatz. Den ich mir vorsage dann, wenn Sie mir gegenüber in der Praxis unbequem werden. Rechthaberisch. Aggressiv. Fordernd. Kurz und gut: Wenn Sie gerade sieben Jahre alt werden.