Kennen Sie das? Sie waren im Urlaub essen, sogar in einem gehobenen Restaurant und Sie merken danach, dass im Bauch irgendwas arbeitet. Da rumort es, zwickt, tut mitunter sehr weh und das Produkt daraus verlässt Ihren Körper anschließend auf schnellstem Wege. Mit ein wenig Glück hat Ihr Körper schnell reagiert, sich von der Ursache getrennt und Ihnen geht es nach einigen Stunden wieder gut. Doch häufig, insbesondere bei erfüllten Risikofaktoren, nistet sich der Erreger für einige Tage häuslich ein. Schöner Urlaubsstart.

Anders ist es im Leistungssport auch nicht. Zu Wettkämpfen auf der ganzen Welt zu reisen bedeutet immer das Risiko in Kauf zu nehmen, entweder vor Ort auszufallen oder etwas mit nach Hause zu verschleppen. Besonders fies ist hier eine Magen-Darm Verstimmung. Die können Sie nicht nur auf Flächen in öffentlichen Sanitäranlagen einsammeln, sondern auch, und das insbesondere, durch Lebensmittel aufnehmen. Die Reaktion darauf kommt sehr schnell und mit entsprechender Intensität. Sie kennen es. Mit Durchfall und Erbrechen ist ein Wettkampfstart nicht möglich und selbst, wenn es danach wieder besser wird, hat der Körper viel Kraft verloren. Darum ist es als Athlet unbedingt notwendig, bei jeglicher Art von Reise, ob Trainingslager, Wettkampf oder Erholungsurlaub, grundlegende Verhaltensregeln zur Prävention zu beachten!

Dafür müssen Sie die Ursache kennen. Das sind auf Reisen zumeist verunreinigte Getränke oder Lebensmittel und mangelnde Hygienemaßnahmen im öffentlichen Raum. Wie also richtig verhalten? Die Basis neben weiteren Verhaltensregeln ist eine regelmäßige Hand- und Mundhygiene. Egal, wo Sie unterwegs sind. Diese Probleme gibt es nicht nur in exotischen Ländern, auch innerhalb der EU und auch im 5-Sterne Hotel in Südamerika gilt sie:

Die Regel Nummer 1: Kein Wasser aus dem Hahn.

Da müssen Sie aufpassen! Wasserspender im Hotel, Eiswürfel, Eis oder mit Leitungswasser abgewaschener Salat sind versteckte Quellen. Halten Sie sich fern oder fragen Sie nach. Aber nicht überzeugen lassen, die Bewohner werden Ihnen sagen, dass hier alle das Wasser vertragen. Blabla! Hände weg. Kaufen Sie Wasser im Supermarkt.

Regel Nummer 2: (Anfangs) Kein Wasser zur Mahlzeit.

Sollte sich doch mal etwas Unverträgliches auf Ihren Teller verirrt haben, dann kann Ihr Magen dagegen halten. Die hier produzierte Magensäure hat einen sehr geringen pH-Wert und tötet die meisten Bakterien erfolgreich ab. Aber wird eine Säure verdünnt, steigt ihr pH-Wert. Um das zu vermeiden, sollten Sie mindestens 30 Minuten vor und während des Essens keine Flüssigkeit zu sich nehmen. Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, dann gibt es Kräuter, die durch ihren Gehalt an Bitterstoffen die Magensäureproduktion anregen können. Wermut, Curcuma, Ingwer oder Enzian können Abhilfe schaffen. Die Anwendung sollte mindestens 30 Minuten vorher stattfinden und nein, nicht als Schnaps!

Regel Nummer 3: Tasten Sie sich langsam heran.

Finden Sie heraus, was Sie vertragen und was nicht. Am ersten Abend ist es empfehlenswert nur kleine Mengen zu sich zu nehmen und die Reaktion des Körpers abzuwarten. Das gilt insbesondere für vorgeschnittene Salate, die bei hohen Temperaturen oft nicht ausreichend gekühlt wurden und ein perfekter Nährboden für Bakterien und Viren sind. Vertrauen Sie auch auf Ihren Geschmacks- und Geruchssinn und bleiben Gerichten fern, die Sie nicht ansprechen.

Sollte es Sie dann doch einmal erwischt haben, wird Ihr intaktes Immunsystem die Vermehrung der Erreger in Schach halten. Unterstützen Sie Ihren Körper durch stark gesalzene Gerichte und hohe Dosen an Elektrolyten. Bedenken sie, dass die pharmazeutischen Durchfallmedikamente aus der Hausapotheke nur bei der Symptomatik und nicht beim Kampf gegen die Erreger helfen. Achten Sie darauf, dass genügend Nährstoffe ankommen und steigen Sie mit Schonkost wieder ein. Ein Praxistipp auch aus dem klinischen Setting ist übrigens das Pfefferminzöl. Nicht ratsam bei starken Ausprägungen, aber sehr hilfreich bei Magen-Darmkrämpfen. Ein wahrer Alleskönner. Die Liste an Praxistipps für den Wettkampf ist so lang und die Liste an News für Sie ebenso. Ganz wie beim Essen außerhalb gilt hier: Alles in Häppchen und gut verdauen lassen.


Über den Autor:


“Justus Mörstedt widmete sich bis zu seinem 14. Lebensjahr in seiner Freizeit dem Triathlon, bevor er sich endgültig auf sein Lieblingselement, das Wasser, fokussierte und Finswimmer wurde. Seit 2019 ist er Sportsoldat und studiert und trainiert im Leistungszentrum Leipzig.

Doch lassen wir ihn selbst zu Wort kommen: „Hier lebe ich meinen Traum: Leistungssport und Medizinstudium. Mich fasziniert es, das neu Erlernte im Sportleralltag in die Praxis umzusetzen und somit den oft trockenen Inhalten ein wenig Leben einzuhauchen.“

Diese Kombination macht sich bezahlt: im Juli 2024 wurde er zweifach Weltmeister. Über 200m Streckentauchen hält er den Europarekord. Falls Sie neugierig geworden sind, was Finswimming ist, sehen Sie sich in den News um, oder werfen eine beliebige Suchmaschine an!

Forever young wurde ihm mit seinem Einstieg in den Profisport sozusagen „in die Wiege gelegt“. Sein Trainer sagte immer: „Wer hier mitmachen will, muss mindestens ein Strunz-Buch gelesen haben.“ Zu Wettkämpfen verteilte er den Sportlern immer Vitamineral 32. Mit den Jahren in Leipzig hat sich in seinem 23 Jahre jungem Kopf so einiges zusammengesammelt, was er gerne mit Sportlerkollegen unter anderem hier in den News teilt. Dabei unterstützen wir als forever young ihn als Sponsor."