Mammografie-Screening
rettet Menschenleben. Zweifellos richtig. Überzeugend. Bis man einmal nachdenkt. Das hat Dr. Dieter Wettig aus Wiesbaden in der MMW 4/2011 einmal getan.
Der hat einmal aufgebrachte Zeit und Kosten gegengerechnet. Die Basis ist ein bei Patienten unbekanntes Fakt:
"Eine Vergleichsstudie zum Mammografie-Screening in Norwegen ergab, dass 2.500 über einen Zeitraum von 10 Jahren gescreent werden müssen, um einen Todesfall zu verhindern. Ohne Screening würden 90,2% der Frauen zehn Jahre überleben, mit Screening 90,25%. Das mache im Mittel einen gewonnenen Extratag in zehn Jahren pro Frau aus."
Das ist die Basis. Bedenken müsste man, dass die Frau in zehn Jahren etwa einen ganzen Tag für die Untersuchung aufbringen muss. Dass natürlich Radiologe und Helferinnen die Frau einbestellen müssen, sie röntgen, Berichte schreiben, alles organisieren. Dass andere Menschen über Beiträge oder Steuern die Kosten des Programmes bezahlen. Kommt hinzu der Zeitaufwand, um die unnötigen Kontrolloperationen (Gewebeentnahmen, Amputationen) bei den falsch diagnostizierten Frauen durchzuführen und gegen zu finanzieren.
Bilanz: Der Nutzen ist offensichtlich geringer als der Schaden.
Natürlich gibt es trotzdem Leute, die auf jeden Fall immer davon profitieren: Die Ärzte, die Helferinnen, die Industrie und die Verwaltung. Dorthin fließt das ganze Geld.
Screening. Selten wird so korrekt nachgedacht.