Milch und Quark
Ich lerne. Von Ihnen. Täglich. Und wenn Sie mich wieder einmal besonders verblüffen, erzähl ich's weiter.
So habe ich Ihnen berichtet von dem jungen Mann, der trotz eiweißreicher Kost plus Pulver seinen Blutspiegel, seine Aminosäuren nicht normalisieren konnte. Das war peinlich, weil Eiweiß ja das Immunsystem ist. Und weil der Eppstein-Barr-Virus, die Mononukleose ihn bereits erwischt hatte. So wie derzeit Roger Federer. Und wie der junge Mann nach Weglassen von Kuhmilchprodukten (Milch, Käse, Quark) plötzlich hochgesunde Blutwerte zeigte. Mit Hilfe von Eiweißpulver.
Besonders bemerkenswert deshalb, weil das von ihm verwendetet Konzentrat (das Sie kennen) natürlich auch Milcheiweiß enthält. Merkwürdig.
Neu für mich. Überlebenswichtig für den Patienten. Drum hab ich's Ihnen weitergegeben. Vielleicht nützt diese Information dem einen oder anderen.
Bei dieser Gelegenheit lohnt es sich, wieder einmal über Milch und Quark nachzudenken. Ein ungewöhnliches Nahrungsmittel (ungewöhnlich heißt: Kommt in der Natur bei Erwachsenen nicht vor), an das wir Europäer uns, nicht aber die Welt sich durch Gen-Mutation gewöhnt haben. Adaptiert haben. Quark wurde so bei uns zu einer angenehmen und wertvollen Eiweiß- und Mineralstoffquelle. Auch ich hab ihn immer genossen. Und bin mit zunehmenden Wissen (wir Europäer sind hier privilegiert) dafür dankbar.
Mein Unterbewusstsein ist nämlich geprägt durch das Mantra meines Chirurgie-Professors: "Quark musste essen!!!", mit dem er seinen operierten, oft abgemagerten Patienten die Bedeutung von Eiweiß zur Gesundung einhämmerte. Schon 1970. Der Mann wusste!
Und dennoch: Hört man die obige Story, denkt man eben doch wieder ein bisschen nach. Für Europa generell mags ja stimmen aber ... bin ich persönlich wirklich adaptiert? Sie kennen also jetzt für den Fall der Fälle einen neuen, ungewöhnlichen Heilungs-Versuch: Wirkt das bekannte Eiweißkonzentrat eben nicht wie "der Himmel geht auf", dann lassen Sie doch einfach einmal zwei Wochen Kuhmilchprodukte weg.
Praktische Medizin.