Multiple Sklerose: Wenn Blut im Gehirn fehlt
Immer mehr Menschen leiden an Multipler Sklerose. In Deutschland ist schätzungsweise eine Viertelmillion betroffen. Als Risikofaktoren gelten Übergewicht, Vitamin D-Mangel und die Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus. Wie bei vielen chronischen Erkrankungen müssen mehrere Faktoren zusammenkommen, bis die Krankheit ausbricht.
Typisch für die Erkrankung sind abnehmende kognitive Fähigkeiten. Das ist die elegante Formulierung. Einfach ausgedrückt heißt es: MS-Patienten werden dumm. Ein internationales Forschungsteam aus Großbritannien und Griechenland ist der Frage nachgegangen, ob Arteriosklerose in den Halsschlagadern bei MS-Patienten für den kognitiven Verfall verantwortlich ist. Durch die Ablagerungen kommt nämlich weniger Blut im Gehirn an.
Je weniger Blut im Gehirn ankommt, umso schwächer die kognitiven Fähigkeiten der MS-Patienten.
Untersucht wurden 105 MS-Patienten und 22 gesunde Personen. Es zeigte sich ein klarer Zusammenhang zwischen dem Grad der Arteriosklerose und den kognitiven Fähigkeiten. Je verstopfter die Adern waren, umso schwächer waren die Denkleistungen. Außerdem zeigte sich, dass alle MS-Patienten an verstopften Halsadern litten, aber nur eine der 22 gesunden Personen. Das deutet darauf hin, dass eine Arteriosklerose der Halsschlagadern mit zu der Entstehung von MS beitragen kann.
Blut fürs Denken und für gesunde Nervenzellen.
Blut transportiert Sauerstoff ins Gehirn. Jede Zelle benötigt ihn, um Energie herstellen zu können. Mangelt es an Sauerstoff, funktionieren die Gehirnzellen nicht mehr so gut, dann wird es schwierig mit dem Denken.
Blut transportiert aber auch Stoffe ins Gehirn, die für den Aufbau neuer Nervenzellen und die schützende Myelinschicht benötigt werden. Bei MS-Patienten ist die Myelinschicht beschädigt. Nervenimpulse können dadurch nicht richtig weitergeleitet werden. Kommt zu wenig Blut im Gehirn an, fehlen die Stoffe, um die Myelinschicht zu reparieren oder neue Nervenzellen zu bilden.
Stents in den Halsschlagadern als Therapie.
Es ist möglich, Stents in die Halsschlagadern zu implantieren. Schwer Erkrankten kann das direkt helfen. Ablagerungen in den Blutgefäßen kann man aber auch auf natürliche Weise abbauen. Dafür müssen die Entzündungsreaktionen in den Blutgefäßen abnehmen. Das gelingt mit Low Carb, einem dichten und gesunden Darm, mit Vitamin C und D sowie mit Lysin. Natürlich sollten alle individuellen Nährstofflücken gefüllt werden und auch Sport trägt dazu bei, dass die Entzündungsreaktionen in den Blutgefäßen abnehmen.
Quelle: Valavanis AV, Tsitsipa E, Intzes S, Psoma E, Tegos T. The impact of athrosclerosis on cognition and disability in multiple sclerosis patients: the ATHUS score. Hippokratia. 2019;23(2):81-86.
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"