Muskelwelten
Zitat aus dem wunderschönen Gemälde „Ökosystem Mensch“ von Dr. med. Kurt Mosetter. Einer der Ärzte in Deutschland, die tatsächlich helfen. Übrigens auch mit seinen Händen. Berührung war ein wesentlicher, heute praktisch vergessener Teil ärztlicher Heilkunst.
Seine Sprache ist klar wie selten, er formuliert übersichtlich, packt Ihre Gedanken und bringt Sie zum … Weiterdenken. Beispiel gefällig?
„Ausdauersport
Die Bedeutung und Wirksamkeit der Lebensstil-Intervention Muskelarbeit und Training ist inzwischen zweifelsfrei erwiesen [72].
Im Jahr 2009 veröffentlichte Prof. Dr. Frank Madeo eine Studie, in der der den Warburg-Effekt bei Krebszellen noch einmal bestätigen konnte [73]. In diesem Rahmen betonte Madeo auch die heilsame Wirkung von Bewegung und Sport: „Interessanterweise ist Ausdauersport eine der besten vorbeugenden Maßnahmen gegen Krebs. Dabei wird
- sowohl die Sauerstoffversorgung des Körpers erhöht,
- als auch Zucker verbraucht –
beides, klassisch nach der Warburg-Hypothese, Gift für die Krebszelle.
Im Besonderen sind langsame Nüchternläufe und regelmäßige moderate Belastungen von mehr als 30 Minuten täglich hilfreich, den aeroben Stoffwechsel, die oxidative Phosphorylierung und die Mitochondrien zu trainieren. Weitere Informationen sowie praktische Trainingsweise dazu finden Sie im Buch „Zucker – Der heimliche Killer“ [75].
Die Forschungsergebnisse und Veröffentlichungen um die sogenannten Myokine, die nahezu wundersamen Botenstoffe aus der Innenwelt der Muskeln, leiten einen Paradigmenwechsel in der Medizin ein (siehe News 10.01.2014). Die Beweise und Daten sind evident: Das Muskelsystem ist zum einen ein sekretorisches, hormonproduzierendes Organsystem und spielt zudem eine Schlüsselrolle im Zucker-und Energiestoffwechsel.
Neben den immer populärer werdenden und explodierenden Feldern des Darm-Gehirn-Systems und der Leber-Gehirn-Achse stellen die neuen Dimensionen der Muskelwelten in Zukunft ein vielversprechendes Feld in nahezu allen verschiedenen ärztlichen Disziplinen dar. Eine große Familie bekannter Cytokine wie die Interleukine, die Interferone oder der Neurokinine wird tatsächlich von und in den Muskeln synthetisiert. Eine ganze Gruppe von Myokinen kann die Carcinogenese, das Tumorwachstum und mögliche Mechanismen der Metastasierung hemmen! Zudem verfügen einige Myokine über das Potenzial, die DNA sowie die Schutzkappen der Gene, die Telomere, zu schützen.“
Es gelingt hier Herrn Dr. Mosetter, einen weiten Bogen zu schlagen um die Epigenetik. Um Heilung.
Da finden Sie nicht „nur Behandlung“, finden Sie keine Pillen und Tricks der Pharmaindustrie. Hier geht es um Sie, um Körper, geht es um den Menschen.
Außergewöhnlich.
Quelle: OM & Ernährung Nr. 168, 2019, F15