Wir hatten in der letzten News beschrieben, wie sich eine Nebennierenschwäche anfühlt und wie sie entstehen kann. Doch wie kann man sich sicher sein, dass man unter einer geringeren Leistung der Nebennieren leidet? Das geht zum Glück relativ einfach. Sie können einen sogenannten Stress-Test machen. Dort sammelt man mehrere Spuckproben über den Tag in vorgeschriebenen Abständen ein und diese werden analysiert. Anhand dieser Werte kann man sehr einfach erkennen, ob man ein Problem hat oder nicht. Eine weitere Möglichkeit ist, Cortisol im 24-Stunden-Sammelurin zu analysieren. Auch der Blutwert am Morgen kann bereits eine Aussage treffen, vor allem wenn man alte Werte von sich zu dieser Uhrzeit kennt. Sie ahnen es: Cortisol ist deutlich unter der Norm. Ich gebe Ihnen ein Beispiel für den Spucktest bei schwachen Nebennieren:



Sie sehen, dass die gemessenen Werte alle unterhalb des normalen Verlaufs liegen. Mit solchen Werten und dem Wissen, dass Cortisol eben Energie bedeutet, ist es nur logisch, dass man sich den ganzen Tag über müde und energielos fühlt.

Dazu gehen weitere Blutwerte deutlich zurück wie beispielsweise:


  • Natrium (sieht man nur im Vollblut)
  • DHEA-S
  • Leukozyten
  • Durch den Mangel an Natrium nimmt auch Magnesium ab
  • Aldosteron und Progesteron sind ebenfalls reduziert, da auch diese Hormone in den Nebennieren produziert werden
  • Kalium ist in diesem Fall in der Regel zu hoch

Es bietet sich an, diese Werte neben Cortisol am Morgen einmal messen zu lassen. Ggf. kann man auch ACTH am Morgen messen, welches das Signalmolekül für die Nebennieren ist, Cortisol zu produzieren.

Nun fragen Sie Sich, was man in diesem Fall tun kann?

Sofern es möglich ist, sollten Sie versuchen, die Stressoren zu reduzieren. Das ist häufig leichter gesagt als getan, aber die Überlastung der Stressachse ist auch ein deutliches Zeichen Ihres Körpers: So geht es nicht weiter. Und vor allem bei chronischen Erkrankungen wie EBV oder Toxoplasmose muss man eben an der Wurzel angreifen und den EBV wie auch die Toxoplasmose zurückdrängen.

Was Sie zudem ernährungstechnisch machen können (wenn Sie hohen Blutdruck haben, fallen mit Salz und Lakritz die ersten beiden Punkte weg):


  • Morgens ein Glas Wasser mit einen halben Teelöffel Salz trinken
  • Lakritz (ohne Zucker) zu sich nehmen bzw. Süßholztee trinken
  • Auf eine gute Versorgung mit Vitamin C achten. Die Nebennieren verbrauchen und benötigen sehr viel Vitamin C
  • Vitamin B5 und Pantethine (aktive Form von B5) hochdosiert (ca. 1000-3000 mg am Tag)
  • PABA
  • Vitamin B-Komplex

Diese Nahrungsergänzungsmittel unterstützen die Nebennieren und mit ein bisschen Glück und gleichzeitig praktiziertem Stressmanagement können die Symptome wieder weggehen. Wenn das nicht der Fall ist, sollte man einen Arzt aufsuchen, da alle Hormone in Deutschland verschreibungspflichtig sind. Hier wird in der Regel eine sogenannte Sub-Replacement-Therapie durchgeführt, wodurch sich die Nebennieren über Monate wieder erholen können.

Quellen:

Save use of Cortisol, William Jefferies, 3. Auflage

Cortisol Excess and Insufficiency, Frontiers of Hormone Research, E. Arvat, Karger, 2016


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”