Rund 4 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Nierensteinen. Das ist schmerzhaft - und müsste in vielen Fällen gar nicht sein, denn häufig ist der Konsum von zu viel Zucker schuld an der Misere.

Laut einer wissenschaftlichen Veröffentlichung aus dem Jahr 2023 gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und dem Auftreten von Nierensteinen.

Nierensteine entstehen, wenn im Urin gelöste Substanzen wie Kalzium und Oxalat auskristallisieren und sich zu größeren Steinen zusammenlagern. Aber auch aus Harnsäure können sich Steine bilden. Welche Rolle spielt Zucker dabei?

Zucker fördert die Bildung von Nierensteinen auf mindestens 3 Wegen:


  1. Zucker entzieht dem Körper Flüssigkeit. Kalzium, Oxalat und Harnsäure kristallisieren schneller aus, wenn zu wenig Flüssigkeit aufgenommen wird. Ausreichend trinken fällt vielen Menschen nicht leicht. Noch schwieriger wird es, wenn viel Zucker konsumiert wird, denn Zucker entzieht dem Körper zusätzlich Flüssigkeit und begünstigt so die Bildung von Nierensteinen.

  2. Zucker erhöht die Kalziumausscheidung. Zur Ausscheidung wird Kalzium vermehrt in die Nieren transportiert, was dort dann das Risiko der Kalziumauskristallisation erhöhen kann.

  3. Zucker erhöht die Produktion von Harnsäure, was wiederum die Gefahr der Auskristallisierung dieser Substanz erhöht.


Bier ist besonders problematisch, da es einerseits die Harnsäureproduktion erhöht und andererseits entwässernd wirkt.

Die Studie ergab, dass die Teilnehmer mit dem höchsten Zuckerkonsum ein um 39 % höheres Risiko hatten, Nierensteine zu entwickeln. Besonders besorgniserregend war, dass Personen, die mehr als 25 % ihrer täglichen Kalorien aus zugesetztem Zucker bezogen, ein um 88 % erhöhtes Risiko aufwiesen.

Low Carb oder ketogene Ernährung als Prophylaxe und Sekundärprophylaxe.

Der Verzicht auf Zucker ist nicht nur zur Vorbeugung von Nierensteinen sinnvoll, auch bei bereits bestehenden Nierenerkrankungen kann eine Low Carb oder ketogene Ernährung das Risiko einer erneuten Steinbildung deutlich senken. Das ist eine gute Nachricht, denn Medikamente, insbesondere aus der Wirkstoffklasse der Hydrochlorothiazide, wirken gegen die Neubildung von Nierensteinen nicht besser als Placebos.


Quelle: Yin S, Yang Z, Zhu P, et al. Association between added sugars and kidney stones in U.S. adults: data from National Health and Nutrition Examination Survey 2007-2018. Front Nutr. 2023;10:1226082. Published 2023 Aug 4. doi:10.3389/fnut.2023.1226082


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"