„Also datt, watt Sie mir da vorschlagen, datt kann ich nich machen.“ behauptet im Brustton der Überzeugung eine typische, stark übergewichtige Ruhrpöttlerin.

Sie ist 1,64 m groß, 36 Jahre alt, wiegt 96 kg und hat soeben die Diagnose „Diabetes Typ 2“ bekommen. Alterszucker, wie wir früher sagten.

„Warum?“ frage ich stirnrunzelnd und bin gespannt, was mir diesmal als Ausrede offeriert wird, warum man sein Leben partout nicht ändern kann.

„Dat is mir alles zu teuer. Kann ich mir bei meinem Gehalt einfach nich leisten.“

Tatsächlich bin ich die allerletzte, die solche Argumente nicht ernst nimmt. Ich weiß, dass die meisten Menschen (ich übrigens auch) ihr Geld hart verdienen müssen. Doch ist nicht eine Investition in unsere Gesundheit eigentlich das Allerwichtigste im Leben?

Vielleicht sollte man einfach mal die Prioritäten überdenken. An den überlangen, Strass besetzten Gelnägeln erkenne ich, dass meine Patientin ganz offensichtlich das Geld für regelmäßige Besuche im Nagelstudio zu haben scheint (40 bis 60 Euro pro Monat). Ihre umfangreichen bunten Tattoo-Gemälde auf ihren Armen und Schultern müsste man mal in Packungen Eiweißshakes umrechnen. Und vor ihr liegt das neuste iPhone 15 Pro (ab 1.199 €).

Immerhin raucht sie nicht, denn Zigaretten kosten ja heutzutage richtig viel Geld. Unbegreifliche 8,40 Euro für eine Schachtel mit 20 Sargnägeln. Dafür bekomme ich in meinem Supermarkt 2 Kilogramm Bio-Tiefkühlerbsen oder 4 Kilogramm köstlichen griechischen 10%-igen Naturjoghurt.

Das Kostenargument kenne ich von Ihnen nur allzu gut. Nicht wenige von Ihnen sind der Überzeugung, dass eine gesunde und vernünftige Ernährung sehr viel Geld kostet. Doch damit kommen Sie bei mir nicht weiter. Warum? Meine Antwort ist so simpel wie verblüffend, denn:


NIX ESSEN KOSTET NIX !!!


Der Schlüssel zum Erfolg unserer low carb oder keto Ernährung liegt in erster Linie im konsequenten Weglassen von überflüssigen Nahrungsmitteln. Also Wasser statt (teurer) Softdrinks oder Obstsäfte – und damit meine ich Leitungswasser, nicht irgendein Schicki-Micki Wasser in Plastikflaschen vom anderen Ende der Welt! KEINE Fertiggerichte, KEINE Nudeln, KEIN Reis, KEINE täglichen Baguette-Brötchen vom Bäcker (0,80 € pro Stück).

Auch KEINE Tüte Gummibärchen, KEIN Creme-Törtchen vom Konditor und KEINEN „White Chocolate Cream Frappuccino“ für sagenhafte 5,29 € pro Becher. KEIN Feierabendbier, KEIN „Piccolöchen“ oder „Weinchen“ www.strunz.com/news/die-kleine-silbe-chen.html
Auch im Kino verzichten wir auf die große Popkorntüte und die Nachos mit Käsesauce plus Maxi-Cola. Sauteuer, auch wenn es als „Sparmenü“ offeriert wird.


Tatsächlich kann man an einem Bummel durch die Innenstadt auch Spaß haben, ohne dass man auf der Hand noch zwei Kugeln Eis im Wegwerf-Plastikbecher (!) (Hörnchen war ja mal) wegschlecken muss, 1 Kugel Eis = 1,80 € !!! Das gesparte Geld für all diese „Lebensmittel-Attrappen“ können Sie ja gerne mal in ein Sparschwein packen und nach 3 Monaten Bilanz ziehen. Dafür bekommen Sie jede Menge köstlicher und natürlicher Lebensmittel, die diese Bezeichnung auch verdient haben.
Auf mein leidenschaftliches Plädoyer für eine gesunde Ernährung folgt fast immer die gleiche Reaktion. Sie setzen ihren treusten Dackelblick auf und fragen in herzzerreißendem Ton: „Ja, aber was kann ich denn dann überhaupt noch essen?“
Hier empfehle ich immer sehr gerne eines meiner liebsten Kochbücher. Wer hier nichts für sich findet, sollte wirklich einmal seine Einstellung zum Essen überdenken:



https://www.strunz.com/das-strunz-low-carb-kochbuch.html

Es sind wirklich so viele gut umsetzbare Rezepte drin, die schnell und preiswert zu kochen sind. „Und wann kann ich dann wieder normal essen?“ Nächste typische Reaktion. Doch dann brodelt es schon in mir. Trotz eines hohen Magnesiumspiegels https://www.strunz.com/news/die-kurze-zuendschnur.html möchte ich sie einfach nur schütteln und sagen: „Sie haben NOCH NIE NORMAL gegessen! NORMAL ist es, so zu essen wie ich es Ihnen soeben erklärt habe. Pflanzenbasiert. Mit frischen Zutaten, wertvollen Ölen und gutem Eiweiß aus verschiedensten Quellen. DAS ist NORMAL, DAS ist artgerecht.“

Und dann lasse ich Sie allein. Allein mit ihrer Entscheidung.
Sie haben es in der Hand, nur Sie!

Sie können so weiter machen wie bisher, immer kränker und dicker werden, Pillen schlucken und damit die Aktien aller Pharmakonzerne nach oben puschen. Oder sie entscheiden sich für einen gesunden Körper und erfreuen sich ihrer Vitalität und Leistungsfähigkeit.

Nochmal: Entscheiden müssen SIE allein.

Oder anders formuliert: Ich zeige Ihnen gerne den Weg über den Berg, aber ich bin nicht der Esel, der Sie hinüberträgt!


Über die Autorin:


"Die Biologin Ursula Bien, Jahrgang 1963, ging nach ihrer Zeit am Institut für Biotechnologie des Forschungszentrums Jülich in die Pharmaindustrie und war zuletzt 15 Jahre lang Geschäftsführerin eines kleinen forschenden Pharmaunternehmens. Ihr Arbeitsschwerpunkt lag dabei immer im Bereich der Hämatologie und Onkologie (Blutkrebs, Stammzelltransplantation, Tumore). Motiviert durch Fragen krebskranker Patienten, begann sie sich mit alternativen und komplementären Therapieverfahren zu beschäftigen. Sie absolvierte eine Zusatzausbildung als Heilpraktikerin und bildete sich über viele Jahre intensiv zu den Themen orthomolekulare Medizin und Ernährungsmedizin weiter. Nicht zuletzt durch den wissenschaftlichen Austausch mit Dr. med. Ulrich Strunz fand sie zum Thema Epigenetik und Bluttuning. Mittlerweile gibt sie die „Strunzsche Philosophie“ in eigener Praxis voller Überzeugung auch an ihre Patienten weiter.
Das sagt sie selbst zu ihrer Tätigkeit:

„So sinnvoll die Schulmedizin in vielen Bereichen auch ist, darf es bei chronischen Erkrankungen nicht das Ziel sein, Symptome zu unterdrücken. Es gilt, die Ursachen einer Erkrankung zu finden und abzustellen. Was durch Ernährungsumstellung, gezielte Zufuhr fehlender Mikronährstoffe und Bewegung erreicht werden kann, ist immer wieder verblüffend. Ich bin Dr. Strunz für das, was ich von ihm lernen durfte unendlich dankbar und freue mich für jeden Menschen, der am eigenen Leibe erfahren darf, dass manche Krankheiten nicht nur Schicksal sind.“