Nur im Kopf. Ein Ausweg
Sie haben Ängste? Panikattacken? Finden die Welt nur noch öde, leer, traurig, trüb…. Leiden also an einer Depression?
Oder Sie haben Schmerzen. Ständig. In Ihren Muskeln. In den Gelenken. Und der Orthopäde, der Rheumatologe findet nichts?
Alles nur im Kopf. Bilden Sie sich nur ein. Ihre Ängste sind objektiv grundlos…. spricht der Experte. Nützt Ihnen leider gar nichts.
Über dieses „nur im Kopf“ habe ich etwas recht hilfreiches gefunden. Wo? Natürlich bei Richard Bandler. Stichwort NLP. Neurolinguistisches Programmieren. „Erfinder“ war der gelähmte Milton Erickson.
Gucken Sie mal im Telefonbuch nach. In Ihrer Stadt gibt es Psychotherapeuten. Wie viel schreiben dazu: „Ausgebildet nach Milton Erickson“? Mehr als die Hälfte. Scheint wichtig zu sein.
Aber zurück zu Richard Bandler, dem großartigen Schüler, dem sympathischen Scherzkeks:
„Ein merkwürdiges Phänomen: Wenn Sie die Autobahn entlang rasen und dann in eine 30-km-Zone kommen, haben Sie das Gefühl, zu schleichen. Wissen Sie, was ich meine?“
Tatsächlich merkwürdig. Weshalb dies völlig andere Zeitgefühl? Ein Bandler bleibt hier nicht stehen, sondern benutzt das. Wendet es an. Der sagt nämlich völlig zurecht: Zeit verstreicht objektiv immer gleich. Ihr Gefühl spielt sich „nur im Kopf“ ab.
Und bemerkt spöttisch: Das ist genau der Ort, wo es auch hingehört. Deshalb hätte er diese drei Worte zu einem seiner Lieblingsausdrücke gemacht. Bedeutet: Er adelt die drei Worte. Gibt ihnen Bedeutung. Sagt sie nicht verächtlich…. „das bilden Sie sich nur ein“. Sondern verwendet es. Genial:
„Ich hatte einmal einen Klienten mit einem gelähmten Bein. Er sagte: „Mein Psychiater meint, es sei alles nur in meinem Kopf“.
Ich sagte: „Glaube ich nicht. Es sieht so aus, als sei es in Ihren Beinen“. Er schaute mich an und sagte „Sie glauben es nicht?“
Ich sagte: „Ja. Ich glaube sogar, dass es jetzt in dem anderen Bein ist“. Er sagte: „Sie haben Recht!“
Ich sagte: „Und in diesem Bein ist es jetzt auch nicht mehr“.
Er sagte: „Es wandert.“ „Ja“, antwortete ich, „das stimmt. Verschieben wir es jetzt zu Ihren Fingernägeln. Lähmen sie die jetzt“.
Das war’s. Können Sie sich hineinfühlen? In die große Verwunderung des Patienten, dass er ernst genommen wurde. Und wie sein „nur im Kopf“ ausgetrickst wurde? Denn wenn es „nur im Kopf“ sei, kann man es ja auch verschieben. Rein organisch gesehen. Von einem Bein ins andere, oder? Wieso kommt eigentlich unsereins, der normale Arzt, nicht auf so etwas Geniales? Weiter geht´s:
„Danach konnte er laufen, aber seine Fingernägel waren gelähmt. Dies stellt keine ganz so große Einschränkung dar…. meine Fingernägel jedenfalls bewegen sich nicht besonders viel.
Seine Frau erzählte, dass er jetzt bei jedem Hinsetzten stöhnte, „diese verdammten Fingernägel!“
Vielleicht war diese sein sekundärer Krankheitsgewinn. Er hatte einfach die Angewohnheit, zu jammern.
Soweit Bandler. Der einmal in einem Vortrag in der Schweiz vor großem Publikum einem nervigen Frager mit der ständigen Klage: „Wie kann ich meinen inneren Dialog stoppen? Der mich ständig quält?“ Schlussendlich antwortete: „Tja. Nun. Sie könnten sich aufhängen. Was meinen Sie?“
Unhöflich. Ich weiß. Tut man nicht. Ich hab gegrinst. Bin also auch noch unreif.
PS: Zeit. Merkwürdig. 14 Tage Urlaub. Der erste Tag…. endlos! Was man da alles unternimmt, sieht, erlebt, grandios. Die letzten 3 Tage? Wie der Blitz. Husch. Alles schon gesehen. Langweilig. Zeit?
Quelle: Richard Bandler „Time for a change“. Seite 119
Sagen Sie einmal. Im Ernst. Warum besitzen Sie das Büchlein noch nicht? Und die „Unbändige Motivation“ gleich dazu. Glauben Sie, ich plaudere hier, weil ich Langeweile habe? Sonst nichts zu tun habe?
Einige von Ihnen haben inzwischen verstanden, dass – wenn schon sonst niemand – ich jedenfalls Sie ernst nehme.